Apple-Chef Tim Cook ist ein hervorragender Manager der Lieferkette. Aber an neuen Innovationen hat der Manager bislang wenig gezeigt. Auch in Sachen KI hinkt Apple der Konkurrenz hinterher. Die Aktie hat sich in den letzten Monaten deutlich schlechter entwickelt als die Papiere von Nvidia, Microsoft oder Alphabet. Wie geht es mit der Apple-Aktie weiter?
Laut Daten von IDC sind die iPhone-Auslieferungen im ersten Quartal um 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal geschrumpft. Als Grund wurde von den Marktforschern insbesondere der starke Wettbewerb in China genannt, wo ein Wiedererstarken von Huawei sowie beachtlichen Zuwächse von heimischen Herstellern wie Xiaomi oder OPPO festgestellt wurden.
Needham war das erste Analystenhaus, dass seine Schätzungen für das abgelaufene Quartal nach unten korrigierte. „Die schwachen und/oder negativen Wachstumsaussichten von Apple sowie die erwarteten Kostensteigerungen zur Finanzierung der generativen KI sind nach unseren Gesprächen die wichtigsten Faktoren, die neue Investoren davon abhalten, aktuell Apple-Aktien zu kaufen“, schrieben die Needham-Analysten in einer Studie.
"Denn diese Technologie entwickelt sich so rasend schnell, dass man bei Apple nicht mehr von einem fast follower sprechen kann. Sie sind von den großen Fünf definitiv weit abgeschlagen letzter."
Nicht nur die rückläufigen iPhone Verkäufe sollte Anlegern und Analysten Kopfzerbrechen bereiten. Während Nvidia, Microsoft und Alphabet neue KI-Produkte ausrollen, hinkt Apple der Entwicklung hinterher. „Apple hat in der Vergangenheit gezeigt, dass sie nie die ersten sein mussten, sondern fast follower. Damit haben sie bislang viel Erfolg gehabt. Ob das nun bei generativer KI reicht, wird sich zeigen. Denn diese Technologie entwickelt sich so rasend schnell, dass man bei Apple nicht mehr von einem fast follower sprechen kann. Sie sind von den großen Fünf definitiv weit abgeschlagen letzter. Sie sind der last laggard. Eine Indikation, dass sie da Schwierigkeiten haben, war auch die Einstellung des Apple Car Projektes. Die Programmierressourcen haben sie sicherlich alle in die KI gesteckt, weil sie diese dort dringend benötigen“, sagt Zukunftsforscher Mario Herger gegenüber dem AKTIONÄR.
„Apple hat auch bislang wenig an Chips gezeigt. Man vergesse nicht, dass man hier GPUs braucht. Was Apple damals mit mobilen Chips gemacht hat, das alle als verrückt angesehen haben, hat den Erfolg des iPhones erst ermöglicht und Intel am falschen Fuß erwischt. Jetzt wäre eine ähnliche Anstrengung für KI auf mobilen Geräten notwendig. Sie brauchen eigene GPUs für iPhones, iPads, MacBooks und eigene Clouds, damit sie lokal diese Sprachmodelle auf den Geräten entsprechend performant betreiben können. Und da haben sie aktuell wenig vorzuweisen und Nvidia geht voran", ergänzt Mario Herger.
Apple hat nicht erst seit diesem Quartal ein Wachstumsproblem. Nachdem die Auto- sowie VR-Fantasie verschwunden ist und sich das Management in Sachen KI-Ankündigungen noch zeit lässt, rücken die fallenden iPhone-Absätze aber deutlich in den Mittelpunkt. Am Donnerstag nach Börsenschluss wird der iPhone-Hersteller Zahlen vorlegen. Watchlist.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.