Aus der aktuellen Ausgabe von Maydorns Meinung: Apple hat es wieder einmal alles gezeigt. Von wegen schwache Iphone-Verkäufe und Flaute in China – vor allem die starken iPhone-Verkäufe in China haben zu einem sehr starken Quartal geführt und zu einem nachbörslichen Kursanstieg von 3,5 Prozent. Obwohl der Smartphone-Markt in China im ersten Quartal 2018 um 21 Prozent geschrumpft ist, hat Apple dort seine Erlöse um gut 20 Prozent steigern können. Vor allem das teure iPhone 10 hat sich überraschend stark verkauft.
Starker Ausblick
Nicht zuletzt dank der starken China-Verkäufe wurden die Gewinnprognosen von 2,67 Dollar mit 2,73 Dollar übertroffen. Zudem hat Apple eine ungewöhnlich positive Prognose für das laufende dritte Geschäfts-Quartal abgegeben. Der Umsatz soll 51,5 bis 53,5 Milliarden Dollar erreichen und damit vermutlich über den 51,6 Milliarden Dollar liegen, die derzeit von den Analysten erwartet werden.
Bereits im Vorfeld der Ergebnisveröffentlichung war die Apple-Aktie von 162 auf 169 Dollar gestiegen, die guten Zahlen haben sie dann nachbörslich bis auf 175 Dollar getrieben. Jetzt ist ein weiterer Anstieg in Richtung des im März erreichten Allzeithochs von 183,50 Dollar sehr wahrscheinlich. Denn bei Apple wurden viele Anleger auf dem falschen Fuß erwischt. Insbesondere die Leerverkäufer, die bis vor kurzem Aktien im Gegenwert von 9,5 Milliarden Dollar leerverkauft hatten.
Tesla: Im Visier der Leerverkäufer
Es gibt nur eine Aktie auf der Welt, bei der die Leerverkäufer noch mehr Geld investiert haben als bei Apple: Tesla! Beim äußerst umstrittenen US-Verkäufer von Elektroautos sind aktuell sogar 11 Milliarden Dollar auf fallende Kurse investiert. Das ist durchaus erstaunlich, denn der Börsenwert von Tesla ist mit 50 Milliarden Dollar 17 Mal kleiner als der von Apple (850 Milliarden Dollar). Oder anders ausgedrückt, während bei Apple nur eine von 90 ausstehenden Aktien leerverkauft wurde, ist es bei Tesla nahezu jede vierte. Insbesondere in den vergangenen acht Wochen haben die Leerverkäufer ihre Shortquote noch einmal kräftig erhöht. Sie spekulieren auf weitere Verfehlungen bei der anlaufenden Produktion des Model 3.
Kalte Füße – steigende Aktie
Aber in den vergangenen Tagen haben einige der Short-Spekulanten offenbar kalte Füße bekommen. Sie haben aus Angst vor einer positiven Überraschung bei den heute Abend anstehenden Tesla-Zahlen ihre Positionen eingedeckt. Das hat den Kurs der Tesla-Aktie an nur drei Tagen um fast sieben Prozent nach oben getrieben. Gestern wurde zeitweise sogar wieder die 300-Dollar-Marke erreicht. Und wenn die fällt, könnten sich die Shorteindeckungen fortsetzen – was zu weiteren Kurssteigerungen bei der Tesla-Aktie führen würde – noch vor Bekanntgabe der Zahlen heute Abend nach Börsenschluss in den USA.
Trader können also durchaus auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung im heutigen Tagesverlauf spekulieren. Ich würde bei Tesla aber eher zum Investieren als zum Spekulieren raten. Denn auf Sicht von fünf bis zehn Jahren kann man meiner Meinung nach sein investiertes Kapital vervielfachen. Diese Meinung teilen bekanntlich nur sehr wenige, aber genau das ist eine wichtige Voraussetzung für stark steigende Kurse – Amazon lässt grüßen.
Dieser Kommentar ist aus der heutigen Ausgabe des kostenlosen Newsletters „Maydorns Meinung“. Wenn Sie noch nicht zu den Lesern zählen, dann können Sie sich einfach über diesen Link in den Verteiler eintragen und bekommen Maydorns Meinung von Montag bis Donnerstag jeden Vormittag in Ihr E-Mail-Postfach.