Die Aktie der TAG Tegernsee AG hat sich im Branchenvergleich unterdurchschnittlich entwickelt. Der Einstieg ausländischer Investoren könnte der Aktie die nötigen Impulse zur Aufholjagd liefern.
Die Aktie der TAG Tegernsee AG hat sich im Branchenvergleich unterdurchschnittlich entwickelt. Der Einstieg ausländischer Investoren könnte der Aktie die nötigen Impulse zur Aufholjagd liefern.
Immobilienaktien gehörten im letzten Jahr zu den Gewinnern. Die Fantasie durch die erwartete Einführung von Real Estate Investment Trusts (REITs) hat die Kurse vieler Werte beflügelt. Von dieser Entwicklung noch kaum profitiert hat die Aktie der TAG Tegernsee AG.Deutschland hat in Sachen Wohneigentum mit einem Anteil von 43 Prozent noch Nachholbedarf. Zudem sind die Preise hier zu Lande nicht so heiß gelaufen wie es in einigen anderen europäischen Ländern der Fall ist. Daher fließt auch zunehmend ausländisches Kapital in deutsche Immobilien-AGs. So auch bei der TAG Tegernsee AG. Bei der laufenden Kapitalerhöhung hat sich ein angelsächsischer Investor zur Zeichnung von 1,25 Millionen Aktien zu 8,50 Euro verpflichtet. Insgesamt sollen 2,51 Millionen neue Aktien ausgegeben werden. Dies könnte dem Kurs endlich die nötige Initialzündung verleihen. Bilanz bereinigt Bisher hat die Baustelle bei der Tochter JUS AG die Anleger von der TAG-Aktie ferngehalten. Der Firmenwert (20 Millionen Euro) für den Spezialisten für Altbausanierung wurde zum dritten Quartal 2005 wegen der Neuausrichtung komplett abgeschrieben, so dass das 2005er-Ergebnis mit roter Tinte geschrieben werden dürfte. Deutlich besser läuft es dagegen bei der Tochter Bau-Verein Hamburg, deren Umsatz 2005 nach neun Monaten zwar um vier Prozent zurückging, der Verlust konnte jedoch um 17 Prozent auf 1,1 Millionen Euro verringert werden. Erwartungsvoll dürfen die Aktionäre auf die seit November 2005 laufende Zusammenarbeit mit der österreichischen Conwert AG blicken. Conwert hat sich an einer Tochter des Bau-Vereins beteiligt, die einen Bestand von derzeit 670 Wohneinheiten verwaltet und diesen auf 1.100 Einheiten ausbauen will. Weitere deutsch-österreichische Projekte sollten also folgen.
Mit dem Umbau der JUS AG und den frischen Mitteln aus der Kapitalerhöhung sollte der TAG der Turnaround im laufenden Jahr gelingen. Zwar ist der Kurs noch durch die Kapitalmaßnahme bei 8,50 Euro gedeckelt, durch die REITs-Fantasie und der Einstieg ausländischer Investoren dürfte die Aktie ihr Nachholpotenzial ausschöpfen. Der Net Asset Value liegt – ohne Berücksichtigung stiller Reserven – bei etwa zehn Euro pro Anteilschein. Diesem Niveau dürfte sich die Aktie mindestens annähern