Die Zahl der Gewinnwarnungen hat in Deutschland in den letzten Tagen spürbar zugenommen. Bei den Anlegern macht sich die Angst vor einer deutlichen konjunkturellen Abkühlung breit. Doch es gibt auch Ausnahmen: So hat Carl Zeiss Meditec heute erklärt, bei den eigenen Schätzungen mindestens das obere Ende der prognostizierten Bandbreite zu erreichen. Die Investoren greifen beherzt zu.
Carl Zeiss Meditec hat auf Basis vorläufiger Daten den Umsatz nach neun Monaten 2018/19 um elf Prozent auf 1,028 Milliarden Euro gesteigert. Das währungsbereinigte Umsatzwachstum betrug dabei rund neun Prozent.
Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag nach neun Monaten bei rund 184 Millionen Euro EUR (Vorjahr: 134,8 Millionen Euro). Die EBIT-Marge lag damit bei rund 17,9 Prozent (Vorjahr: 14,6 Prozent). Der Gewinn pro Aktie stieg auf rund 1,22 Euro (Vorjahr: 0,92 Euro).
Zu dem Anstieg trug bei dem Spezialisten für Augenheilkunde insbesondere eine positive Entwicklung des Produktmix mit einem gestiegenen Anteil an Verbrauchsmaterialien bei.
Für das Geschäftsjahr 2018/19 erwartet der Vorstand, beim Umsatz das obere Ende der bisher kommunizierten Bandbreite von 1,35 bis 1,42 Milliarden Euro zu erreichen. Bei der EBIT-Marge erwartet das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr aufgrund der bisher positiven Entwicklung eine Überschreitung der bisher prognostizierten Bandbreite von 15,0 bis 17,5 Prozent. Am Ende könnte unter dem Strich ein Gewinn je Aktie von 1,83 Euro (Vorjahr: 1,41 Euro) stehen. Die detaillierten Zahlen wird es am 9. August geben.
Da Carl Zeiss in der Vergangenheit in Sachen Marge bisher den Wettbewerbern bislang immer etwas hinterherlief, kommen die Aussagen zur besserenProfitabilität im Gesamtjahr gut bei den Investoren an. Allerdings ist die Aktie auf dem aktuellen Niveau mit einem 2019er-KGV von 49 alles andere als günstig bewertet. Angesichts des zuletzt recht hohen Momentums könnte die Aktie ihre Aufwärtsbewegung aber dennoch weiter in Richtung 100 Euro fortsetzen.