Aus der heutigen Ausgabe des kostenlosen Newsletters Maydorns Meinung: Wir alle wissen, politische Börsen haben kurze Beine. Warren Buffet warnt sogar davor, seine Investitionen vom politischen Umfeld abhängig zu machen. Recht hat er, wie die jüngste Vergangenheit belegt. Wohl nur eingefleischte Trump-Fans hätte sich zu prognostizieren getraut, dass US-Aktien zwei Jahre nach der Wahl von Donald Trump fast 30 Prozent höher notieren.
Jetzt werden gerade die letzten Stimmen der Midterm-Wahlen in den USA ausgezählt und das Ergebnis steht praktisch fest: Die Demokraten erobern die Mehrheit im Repräsentantenhaus. Der Senat allerdings bleibt in der Hand der Republikaner. Jede Seite verkauft das Ergebnis als Sieg, aber tatsächlich ist es natürlich ein Unentschieden. Und genau das war auch im Vorfeld erwartet worden. Insofern dürften sich die Reaktionen an der Börse auch in Grenzen halten, kurzfristig zumindest.
Können 72 Jahre lügen?
Und wie sieht es längerfristig aus? Erstaunlicherweise gibt es hier eine klare Antwort: Es geht rauf! Zumindest wenn man die Historie heranzieht. Denn in den zurückliegenden 72 Jahren, also seit dem zweiten Weltkrieg, sind US-Aktien in den zwölf Monaten nach den Midterm-Wahlen IMMER gestiegen. Vollkommen egal, ob der Präsident ein Demokrat oder ein Republikaner war und wer den Senat oder das Repräsentantenhaus gewonnen hat. Bei jeder Kombination kam es in der Vergangenheit in den 12 Monaten nach den Midterm-Wahlen zu steigenden Kursen. Und zwar zu ordentlich steigenden Kursen, im Durchschnitt ging es um 17 Prozent nach oben.
Hinter dieser guten Performance in Folge der Midterm-Wahlen steckt der sogenannte Präsidenten-Zyklus. Die mit Abstand größten Gewinne gibt es immer im dritten Jahr einer Präsidentschaft. Das wäre bei Donald Trump also das Jahr 2019. Der durchschnittliche Gewinn im dritten Jahr einer Amtszeit beläuft sich auf fast 14 Prozent und ist damit mehr als doppelt so groß wie in den ersten beiden Jahren und im letzten Jahr.
Erst schwach, dann umso stärker
Interessant ist übrigens auch, dass sich die Aktienmärkte im Vorfeld der Midterm-Wahlen eher schwach präsentieren. Im Durchschnitt kommt es hier von Januar bis Oktober zu Abschlägen von einem Prozent. Das deckt sich ganz gut mit der Entwicklung in diesem Jahr, in dem sich die Gewinne bisher mit rund drei Prozent bei Dow Jones und S&P 500 in Grenzen halten. Aber wenn sich der Markt an seine historischen Vorgaben hält, dann beginnt genau jetzt die Zeit steigender Kurse.
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