Die geringe Kauflust der Verbraucher in der Corona-Krise hat bei Kreditkarten-Anbietern wie American Express (Amex) deutliche Spuren hinterlassen . In den ersten neun Monaten sind Umsatz und Gewinn deutlich eingebrochen. Als wären die operativen Probleme nicht genug, ist das Unternehmen nun auch noch ins Visier der US-Aufsichtsbehörden gerückt. Grund sollen dubiose Geschäftspraktiken sein. Die Amex-Aktie verliert rund 1,5 Prozent und ist damit zweitgrößter Verlierer im Dow Jones.
Konkret: Mehrere US-Behörden prüfen einem Bericht des Wall Street Journal zufolge, ob beim Verkauf von Kreditkarten von American Express an Firmenkunden alles mit rechten Dingen zuging. Wegen des Verdachts auf aggressive und irreführende Vertriebsmethoden hätten sowohl das Finanzministerium als auch die Notenbank Federal Reserve und die Einlagensicherung FDIC Untersuchungen eingeleitet.
Eine offizielle Stellungnahme von American Express gab es zunächst nicht. In dem Bericht wird eine Sprecherin mit der Aussage zitiert, dass es bei dem Unternehmen "robuste" Richtlinien und Kontrollen gebe und Fehlverhalten "nicht toleriert" werde. Nach Informationen des "Wall Street Journal" sollen Verkäufer Kunden Kreditkarten aufgedrängt haben, die diese mitunter gar nicht wollten - angeblich unter anderem mit falschen Angaben zu Gebühren und Prämien.Das sind keine guten Nachrichten. Zu den operativen Problemen käme - wenn sich diese Vorwürfe bewahrheiten - dann noch ein gewaltiger Imageschaden. Anleger sollten derzeit besser einen Bogen um die Amex-Aktie machen. Bessere Zukunfts- und Wachstumsaussichten traut DER AKTIONÄR anderen (US-)Zahlungsdienstleistern zu. Details hierzu lesen Sie in unserer aktuellen Ausgabe.
Mit Material von dpa-AFX