Die Aktie der weltgrößten Fluggesellschaft American Airlines (Kürzel AAL) wurde in den vergangenen Tagen nach unten durchgereicht. Bereits vor den neuen Quartalszahlen, die in der kommenden Woche erwartet werden, könnte die Kurs-Talfahrt stoppen.
Zuletzt stürzte die AAL-Aktie wie ein Stein in die Tiefe. Auslöser war nicht der Großauftrag an Boeing über 47 Dreamliner im Gegenwert von gut zwölf Milliarden Dollar (rund 9,5 Milliarden Euro). Gleichzeitig stornierte die Airline in der vergangenen Woche eine Bestellung bei Airbus über 22 A350-Flugzeuge.
Auslöser waren vielmehr enttäuschte Erwartungen zu den Geschäftszahlen. American Airlines hatte mitgeteilt, dass der Umsatz je Meile zwischen drei und vier Prozent betragen werde. Das ist zwar besser, als noch im Januar prognostiziert. Aber die Wall Street hatte ein noch stärkeres Update erwartet, nachdem aus der Peergroup United Continental Holdings ihre Aussichten erhöht hatten.
Derzeit fest in der Hand von Bären
In großem Stil verkauften die Anleger ihre AAL-Stücke, ganz im Sinne der Shortseller, die bereits vor einigen Wochen ihre Positionen vergrößert hatten. Neue Höchstkurse jenseits der 60-Dollar-Marke wurden vorerst ad acta gelegt. Verstärkt wurde der Verkaufsdruck durch charttechnische Argumente. Ein seit 2016 intakter Aufwärtstrend wurde nach unten verlassen, auch die 200-Tage-Linie wurde nachhaltig unterschritten. In den kommenden Tagen könnte es sogar Richtung 40-bis-42-Dollar-Zone weiter abwärts gehen.
Doch die mittelfristigen Aussichten sind gar nicht so schlecht. Mit den neuen Langstrecken-Fliegern von Boeing dürften neue Strecken für American Airlines auf der ganzen Welt eröffnet werden, einschließlich Europa und der asiatisch-pazifischen Region. Die Luftfahrt-Branche boomt weiter, selbst deutlich steigende Ölpreise werden die Gewinne nur wenig aufhalten.
Da der Wert mittlerweile überverkauft ist, sollte die Talfahrt bald stoppen. Für eine nachhaltige Trendwende aufwärts müsste die American-Airlines-Aktie aber wieder über die 200-Tage-Linie steigen, die derzeit bei knapp 50,50 Dollar verläuft. Richtig freundlich wird das Chartbild dann über 53 Dollar.
DER ANLEGER bleibt bei seinem Kursziel von 63,50 Euro und rät engagierten Anlegern, mit Stopp bei 34 Euro dabei zu bleiben.