Rauf, runter, rauf, runter – die Volatilität an den Märkten verdirbt vielen Anlegern die Lust auf Börse. Amazon bildet da keine Ausnahme, die Aktie hat seit dem Hoch im September 25 Prozent an Wert verloren. Nun macht ein Horror-Chart die Runde. Doch die Profis an der Wall Street bleiben absolut cool.
Nie waren die Analysten so bullish für Amazon wie derzeit. Obwohl die Aktie gecrasht hat und viele Investoren und Ökonomen vor weiterer Unruhe an den Märkten warnen, halten die Experten an ihren hohen Kurszielen fest. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich auf 2.161 Dollar, was einem Ertragspotenzial von 42 Prozent entspricht. Kurszielsenkungen? Fehlanzeige. Für die Wall-Street-Häuser steht fest: Amazon steht hervorragend da und wird weiter steigen.
Der Kurs ist im Sinkflug, aber das durchschnittliche Kursziel der Analysten für Amazon war nie höher.
Dabei lassen sich die Profis auch nicht von Todd Gordons Horror-Chart stören. Der Gründer von TradingAnalysis.com hat im Interview mit CNBC gewarnt: „Amazon könnte auf 850 Dollar fallen.“
Aus charttechnischer Sicht mag diese Vorstellung zwar nicht von der Hand zu weisen sein. Doch aus fundamentaler Sicht ist dies reichlich übertrieben. Das letzte Mal, dass Amazon derart massiv verloren hat, war in der Finanzkrise 2008. Damals war die Situation eine ganz andere als heute: Die Weltwirtschaft steckte in einer tiefen Rezession, tausende Unternehmen gingen pleite, die Kunden hielten ihr Geld zusammen, die Banken mussten vom Staat aufgefangen werden.
Ende 2018 sieht es zwar nicht rosig aus, doch so manches Problem könnte schon bald gelöst werden. Zuletzt äußerte sich Präsident Donald Trump überaus optimistisch, dass der Handelsstreit mit China zu beider Seiten Zufriedenheit aus der Welt geschafft werden könne.
Klarer Kauf
DER AKTIONÄR bleibt auf der Seite der Bullen. Amazon hat noch sehr viel Potenzial, nicht nur bei E-Commerce, sondern auch im Cloud-Business und bei Healthcare. Kursiel: 1.800 Euro. Stopp: 1.200 Euro.