Die Macy’s-Aktie hat am Donnerstag mit einem Minus von 18 Prozent ihren schlimmsten Handelstag aller Zeiten erlebt. Der Grund: Die amerikanische Warenhauskette hat mit den Verkäufen in der Weihnachtssaison die Erwartungen des Marktes verfehlt. Die Schwäche von Macy’s dürfte an der Stärke von Amazon liegen.
„Die Verkäufe haben an Black Friday stark begonnen“, so Macy’s-Chef Jeff Gennette. „Doch Mitte Dezember schwächte sich die Nachfrage ab und kehrte erst in der Weihnachtswoche zu den erwarteten Mustern zurück.“ So legten die Verkäufe auf vergleichbarer Ebene im November und Dezember nur um 1,1 Prozent zu.
Nach dem schwachen vierten Quartal hat Gennette die Jahresprognose für 2018 kassiert. Beim Umsatz werde es kein Wachstum geben, so der CEO. Ursprünglich hatte Gennette ein leichtes Plus erwartet. Der Gewinn je Aktie werde zwischen 3,95 bis 4,95 Dollar statt zwischen 4,10 bis 4,30 Dollar liegen.
Amazon Go marschiert
Die mauen Zahlen von Macy’s sind ein weiteres klares Zeichen dafür, wie Amazon dem klassischen Einzelhandel das Leben immer schwerer macht. Der E-Commerce-Gigant hatte Ende Dezember davon gesprochen, das „beste Weihnachtsgeschäft aller Zeiten“ erlebt zu haben. Allein über Amazon Prime sollen in den USA über eine Milliarde Produkte bestellt worden sein. Außerdem hätten sich „Dutzende von Millionen Menschen“ dazu entschieden, Prime-Kunden zu werden.
Noch beträgt der Anteil von Amazon am kompletten US-Einzelhandel lediglich fünf Prozent. Doch dieses Verhältnis wird sich im Laufe der kommenden Jahre immer weiter verschieben. Bezos will nicht nur online, sondern auch offline kräftig Gas geben, einerseits mit Amazon Go, andererseits mit Whole Foods. Die Forscher von RBC Capital Markets schätzen, dass Amazon-Go-Läden 50 Prozent mehr Umsatz erwirtschaften als durchschnittliche Läden, berichtet das Manager Magazin. Für 2021 erwartet RBC Capital Markets Amazon-Go-Erlöse von 4,5 Milliarden Dollar.
Die Commerce-Sparte wird einen wesentlichen Anteil daran haben, dass Amazon bald die Umsatzmarke von 1.000 Milliarden Dollar knackt. Laut Bloomberg wird es 2025 so weit sein.
Top-Pick der Analysten
Die Wall-Street-Experten sind nach wie vor top-bullish für Amazon. 48 Kauf- stehen zwei Halten- und eine Verkaufsempfehlungen gegenüber. Im Schnitt sehen die Analysten ein Kurspotenzial von 30 Prozent.
Da geht noch mehr
Amazon bleibt eine Top-Investmentstory, deren Potenzial noch längst nicht ausgereizt ist. Eine ausführliche Analyse lesen Sie im neuen AKTIONÄR.