Seit August ist mit der Amazon-Aktie kein Staat zu machen. Die Kursentwicklung: zäh wie Kaugummi, während Apple und Microsoft ihre Rekordjagd an der Börse fortsetzen. Nun das noch: Die Gewerkschaft Verdi will die Streiks bei dem E-Commerce-Händler fortsetzen – und das ausgerechnet wenige Tage vor Weihnachten.
Von Sonntagnacht bis nächsten Samstag seien die Beschäftigten zum "Adventsstreik" aufgerufen, teilte Verdi-Sprecher Jörg Lauenroth-Mago am Sonntag in Leipzig mit. Gerade in der Vorweihnachtszeit steige die Belastung für die Mitarbeiter deutlich an, hieß es.
„Es müssen Tausende Päckchen und Pakete gepickt und gepackt werden. Hinzu kommen eine enorme Taktung und der dadurch steigende Zeitdruck", so Lauenroth-Mago.
Verdi verlangt die Aufnahme von Tarifverhandlungen wie im Einzelhandel. Amazon lehnt das bisher ab.
Bei Amazon wird seit Mai 2013 in Deutschland immer wieder gestreikt – ohne dass es in dem festgefahrenen Konflikt zu greifbaren Ergebnissen kommt. Der Konzern argumentiert, dass die Mitarbeiter Tätigkeiten der Logistikbranche ausüben und nicht des Einzelhandels. Das Unternehmen biete zudem eine Bezahlung am oberen Ende des Branchenüblichen in der Logistik, argumentiert Amazon.
In den vergangenen Jahrzehnten musste Amazon immer wieder mit massiven Widerständen kämpfen. Trotzdem hat die Aktie seit dem IPO 1997 117.000 Prozent zugelegt. In den vergangenen zehn Jahren kommt der Titel auf +1.200 Prozent. Trotzdem ist Amazon keineswegs hoch bewertet: Aktuell kommt Amazon auf ein 2020er-KGV von 44, womit die Aktie im historischen Vergleich überaus günstig bewertet ist. Das KGV der vergangenen zehn Jahre beträgt 80. DER AKTIONÄR bleibt bullish.
(Mit Material von dpa-AFX)