Nach dem grausamen Juni mit einem Minus von zwölf Prozent läuft der Juli für Amazon an der Börse sehr ordentlich. Seit Monatsanfang hat die Aktie des E-Commerce- und Cloud-Giganten sieben Prozent zugelegt und sich damit besser entwickelt als der Nasdaq 100 (+3,3 Prozent). Wie weit kann es für den Titel gehen?
Die jüngste Aufwärtsbewegung hat dazu geführt, dass sich Amazon oberhalb des im April begonnenen Abwärtstrends stabilisiert hat. Zudem notiert der Titel weiterhin über der 50-Tage-Linie.
Aus charttechnischer Sicht ist damit der Weg kurzfristig frei bis zum Verlaufshoch von Anfang Juni bei 128,99 Dollar. Wird auch dieser Widerstand geknackt, wartet als nächste Hürde die 100-Tage-Linie bei 131,49 Dollar.
Die Analysten sehen allerdings weiterhin weitaus mehr Kurspotenzial für Amazon. Zuletzt gab es wieder fast täglich Kaufempfehlungen – etwa von Ross Sandler. „Kann die Sonne im dritten Quartal endlich aufgehen?“ fragt der Experte in seiner aktuellen Studie und antwortet selbst: „Ja, es gibt eine ordentliche Chance auf bessere Signale als befürchtet.“
Sandler sieht das Kursziel bei 195 Dollar.
Ganz so viel traut Brian Nowak von Morgan Stanley Amazon zwar nicht zu, sein Kursziel lautet allerdings immerhin noch 175 Dollar. „Die Belastungen durch die höheren Spritpreise sind gering", so Nowak. Man dürfe nicht vergessen, dass Amazon über mehrere Hebel verfüge, um die Versandkosten positiv zu beeinflussen.
Sandler und Nowak sind zwei von 56 Analysten, die laut Bloomberg Amazon derzeit mit „Kaufen“ einstufen. Ein Analyst sagt „Halten“, zwei „Verkaufen“, wobei allerdings der eine Bär, Daniel Romanoff von Morningstar, das Kursziel bei 192 Dollar sieht.
Im Schnitt sehen alle Analysten das Ziel für die Amazon-Aktie bei 171,59 Dollar. Das entspricht einem Potenzial von 51 Prozent.
DER AKTIONÄR ist vom Potenzial Amazons nach wie vor voll und ganz überzeugt. Über kurz oder lang wird die Qualität des Unternehmens auch wieder die Börse überzeugen. Kursziel: 150 Euro, Stopp: 85 Euro.