Der weltgrößte Online-Händler Amazon feiert ein Jubiläum in Deutschland. Am 6. September ist es 20 Jahre her, dass das Unternehmen sein erstes eigens gebautes Warenlager im Bundesgebiet eröffnete, wie Amazon mitteilte. Als Standort wurde aufgrund der geografischen Lage Bad Hersfeld gewählt. Bad Hersfeld ist mit 3.500 Mitarbeitern der größte Amazon-Standort in Deutschland. Bundesweit gibt es 13 Logistikstandorte mit 13.000 Festangestellten.
Mittlerweile sind nicht nur Menschen in den neueren Warenlagern des Konzerns tätig. Der Regionaldirektor für Deutschland, Armin Cossmann, erklärte: "Bei uns arbeiten Mensch und Technik Hand in Hand." In Frankenthal, Mönchengladbach und Winsen (Luhe) bringen Transportroboter die Regale mit den Produkten zu den Mitarbeitern. "Das geht, weil wir dort vor allem kleinere bis mittelgroße Artikel bearbeiten. Die Roboter helfen uns, die Arbeit zu erleichtern, schneller zu werden und die Lagerfläche optimal zu nutzen."
Die Aktie von Amazon hat sich derweil in den vergangenen 20 Jahren extrem stark entwickeln können. Anfang September 1999 war das Papier noch für gut 60 Dollar zu haben. Mittlerweile liegt der Kurs der Amazon-Aktie bei 1.786 Dollar. Die Aktie hat sich also fast verdreißigfacht.
Das Gros der Analysten präsentiert sich derweil weiter optimistisch. Die US-Investmentbank Goldmann Sachs traut dem Online-Riesen mit einem Kursziel von 2.400 Dollar besonders viel zu. Das wäre ein Plus von gut 34 Prozent auf den derzeitigen Kurs.
Ebenfalls recht optimistisch ist das Analysehaus Independent Research. In einer Studie von Ende Juli schrieb Analyst Lars Lusebrink, dass die Zahlen für das zweite Quartal zwar ein gemischtes Bild gezeigt haben. Wegen der positiven Entwicklung des Cloud-Geschäfts sowie der hohen Nachfrage nach Amazon Prime bestätigte er aber seine positive Einschätzung, wenngleich er das Kursziel um 100 Dollar auf 2.300 Dollar senkte. Der Cloud-Bereich dürfte seiner Meinung nach auch der Ergebnistreiber bleiben.
Zuletzt hat das Papier von Amazon eine größere Korrekturbewegung vollzogen. Die wichtige Unterstützung in Form der 200-Tage-Linie konnte aber gute Unterstützung bieten. Die nächste Hürde, die es zu überwinden gilt, ist die obere Begrenzung des kurzfristigen Seitwärtstrendkanals im Bereich von 1.834 Dollar.
(Mit Material von dpa-AFX)