Die Scheidung von Jeff Bezos bewegt nicht nur die Boulevardpresse, sondern auch die Börse. Erste institutionelle Investoren sagen nun, dass sie die ganze Sache kritisch sehen. Die Aktie hält sich nach wie vor wacker. Denn: Die Basis bei Amazon stimmt, das Unternehmen ist bestens aufgestellt für die Zukunft.
Doug Kass, Hedgefonds-Manager bei Seabreeze Partners, hat nach der Scheidungsmeldung die Reißleine gezogen und seine Amazon-Aktien verkauft. „Ich werde jetzt erst einmal in Ruhe nachdenken“, so Kass zu Reuters. Laut Robert Bacarella vom Investmenthaus Monetta wird Kass nicht der einzige profi-Investor sein, der so denkt. „Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Growth-Fondsmanager nun ihre Anteile reduzieren, weil es ein weiteres Fragezeichen bei Amazon gibt.“
Bacarella indes wolle nicht aussteigen. „Selbst wenn MacKenzie Bezos einen Anteil an Amazon von acht Prozent verkaufen würde, sehe ich keinen wesentlichen Grund, meinen Anteil zu verkaufen. Jegliche Auswirkungen wären von kurzfristiger Natur.“
Dem widerspricht Peter Henning. Der Professor für Wertpapierrecht an der Wayne State University weist daraufhin, dass MacKenzies Einfluss auf Amazon nach der Scheidung deutlich steigen könnte, wenn sie das Aktienpaket behält. „Sie könnte großes Mitspracherecht im Unternehmen erhalten.“
Unwahrscheinlich ist aber, dass MacKenzie ihrem zukünftigen Ex-Mann bei seiner Arbeit reinreden möchte. Das Paar hat betont, in Frieden auseinander zu gehen. Keiner von beiden scheint die Zeit ihrer Ehe zu bereuen: „Wenn wir gewusst hätten, dass wir uns nach 25 Jahren trennen würden, würden wir alles wieder so machen“, schrieben sie auf Twitter.
Eine Schlammschlacht wird es – Stand jetzt – deswegen wohl nicht geben.
Basis ist top
Scheidung hin oder her: Das Wichtigste ist, dass Amazon für die Zukunft top aufgestellt ist. Sowohl bei E-Commerce, als auch in Sachen Cloud oder Healthcare. Ziel: 1.800 Euro, Stopp: 1.200 Euro.