Während der Nasdaq 100 so langsam wieder Tuchfühlung aufnimmt mit seinem Rekordhoch, läuft es für die Amazon-Aktie nach wie vor mehr schlecht als recht. Seit Jahresanfang notiert der Titel mit einem Prozent im Minus. Der GAFAM-Index hat 34 Prozent zugelegt. Bringt das vierte Quartal endlich die Wende für Amazon?
Das hängt zum ganz großen Teil davon ab, ob Amazon bei den Q3-Zahlen überzeugen kann und einen optimistischen Ausblick gibt. Die Bilanz veröffentlicht Amazon am 28. Oktober. Die von Bloomberg befragten Amazon erwarten einen Umsatz von 111 Milliarden Dollar, was ein Plus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 16 Prozent wäre. Das EBITDA sehen sie bei 16,8 Milliarden Dollar (plus 11,5 Prozent).
Amazon selbst hat für Q3 einen operativen Gewinn zwischen 2,5 und sechs Milliarden in Aussicht gestellt, nach 6,2 Milliarden in Q3/20. Die Prognose des Konzerns beinhaltet Kosten von einer Milliarde Dollar für den Arbeitsschutz wegen Corona.
Sollte Amazon positiv überraschen und dem Aktienkurs Auftrieb geben, wäre das das erste Mal im Anschluss an die Q3-Zahlen seit 2017. 2018, 2019 und 2020 notierte die Amazon-Aktie einen Monat nach den Zahlen tiefer als vor den Zahlen. Kursgewinne einen Monat nach den Zahlen gab es seit 2010 in den Jahren 2012, 2013, 2014, 2015 und 2017.
Seit dem Börsengang 1997 fällt die Performance der Amazon-Aktie im Schlussquartal insgesamt sehr gut. Die Aktie hat im Schnitt 14,3 Prozent zugelegt, während der Nasdaq in diesem Zeitraum nur sieben Prozent gewonnen hat.
Auch wenn Q4 nicht den ersehnten Befreiungsschlag beim Kursverlauf bringen sollte: Die Amazon-Investmentstory bleibt für Langfrist-Anleger hochspannend. Die Aktie ist für den AKTIONÄR weiterhin ein Basisinvestment.