Amazon, größter Cloud-Computing-Anbieter der Welt, arbeitet an einem eigenen Quantencomputer. An der Börse kommt das gut an, die Aktie gewann am Montag zwei Prozent auf 3.265,87 Dollar und kratzt damit wieder an der bedeutenden 200-Tage-Linie (3.276,73 Dollar). Gewinnt der Titel endlich wieder Momentum?
„Wir haben ein internes Projekt, einen eigenen Quantencomputer zu bauen, Software und Algorithmen dafür zu entwickeln“, so Oskar Painter, Chef des Quantenhardware-Teams bei Amazon Web Services (AWS), zum Handelsblatt.
Mit dem Konzept der Quantencomputer reagiert die Forschung und Industrie auf die Tatsache, dass die bislang übliche Entwicklung von Hochleistungscomputern an ihre physikalischen Grenzen stößt.
Ein Quantencomputer speichert Informationen nicht in Form von Bits, die nur zwei mögliche Zustände annehmen können, nämlich Eins oder Null. Ein Qubit eines Quantencomputers kann stattdessen beides gleichzeitig sein, also Eins und Null.
Das Quantenteilchen hält solange beide Zustände inne, bis man es sich ansieht oder misst. Damit können Quantencomputer theoretisch um ein Vielfaches schneller und leistungsfähiger sein als herkömmliche Rechner.
Die Unternehmensberatung BCG sieht für Quantencomputing großes Potenzial. In den kommenden 15 bis 30 Jahren soll das Marktvolumen auf 450 bis 850 Milliarden Dollar steigen.
Amazon-CEO Andy Jassy liegt richtig, AWS beim wichtigen Thema Quantencomputing mit einem eigenen Rechner zu positionieren. Langfristig sollte dies den Aktienkurs weiter antreiben. Kurzfristig kommt es nun zunächst darauf an, dass die 200-Tage-Linie zurückerobert wird. Geschieht dies, rücken als nächstes die Widerstände GD100 (3.380,69 Dollar) und GD50 (3.469,21) in den Fokus.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot".