Von Besinnlichkeit keine Spur. Die Lage an den Märkten bleibt auch wenige Tage vor den Festtagen angespannt. Die Amazon-Aktie entfernt sich weiter von der bedeutenden 200-Tage-Linie. Für schlechte Stimmung bei Anlegern und Kunden sorgt der Streikaufruf in Deutschland. Der Weihnachts-GAU ist nicht auszuschließen.
Die Gewerkschaft Ver.di hat Amazon ausgerechnet kurz vor Weihnachten den Krieg erklärt. Ver.di will die Logistik des Konzerns mit Streiks stören und so bessere Arbeitsbedingungen erhöhen. Am Montag hat ein mehrtägiger Streik von Beschäftigten an zwei Standpunkten bei Amazon begonnen, gab Ver.di bekannt.
Die Kunden müssen offenbar mit dem GAU rechnen: „Es besteht die Gefahr, dass Weihnachtsgeschenke nicht rechtzeitig ankommen“, so ein Gewerkschaftssprecher. Amazon äußerte sich bislang nicht zu den Vorfällen.
Der Streik ist weiteres Futter für die Bären. Am Freitag war die Börse schwacher Wirtschaftsdaten eingeknickt. In China ist die Industrieproduktion im November weniger gewachsen als erwartet. Das Plus binnen Jahresfrist betrug 5,4 Prozent, die Analysten hatten 5,9 Prozent erwartet.
Das belastete auch die Amazon-Aktie. Der Titel rutschte unter die Marke von 1.600 Dollar. Wichtig ist nun, dass die Unterstützung bei 1.420 Dollar (Verlaufstief der vergangenen sechs Monate) hält.
Amazon bleibt ein Must have
Es sieht ganz danach aus, als ob die Volatilität kurzfristig hoch bleiben wird. Zu viele Unsicherheitsfaktoren drücken auf die Stimmung. Der Trigger für eine Rallye wäre, wenn sich die USA und China im Handelskrieg einigten. Dann könnte Amazon schnell wieder in Richtung alte Hochs marschieren. Die Schwächephase bei Amazon ist ein Segen für alle, die noch keine Aktien im Depot haben. Die Investmentstory ist noch längst nicht ausgereizt.