„Der Erfolg der KMUs ist die Basis des Amazon Marketplace“, titelt der E-Commerce-Riese in einem Blog-Post. Allein in Deutschland arbeitet Amazon mit 45.000 kleinen und mittleren Unternehmen zusammen – und liefert hier beeindruckende Wachstumsraten. Doch ein Problem scheinen die Anleger noch nicht auf dem Schirm zu haben.
Amazon meldete jüngst ein schnelles Wachstum seines deutschen Online-Marktplatzes: Demnach haben die gut 45.000 angeschlossenen Händler im vergangenen Jahr 750 Millionen Produkte über Amazon verkauft, gut 100 Millionen mehr als 2020. Eine wachsende Zahl von Produkten wird dabei ins Ausland verkauft, wie Amazon Deutschland am Montag mitteilte. Die Exportumsätze stiegen demnach auf 4,25 Milliarden Euro, im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von mehr als zehn Prozent.
Auch in anderen Ländern des Euro-Raums verzeichnete der US-Konzern starke Wachstumsraten im vergangenen Jahr. Insgesamt wurden im internationalen Geschäft, in dem nicht nur der Marketplace, sondern auch der Verkauf der Eigenmarken und Abonnements enthalten ist, im vergangenen Jahr ein Erlöszuwachs von 22 Prozent auf 128 Milliarden Dollar erzielt.
Achtung vor Währungseffekten
Angesichts der starken „International“-Sparte – und AWS macht ja auch noch Geschäfte im Ausland – ist durchaus verwunderlich, dass man vom Amazon-Management noch nichts zu negativen Währungseffekten gehört hat. Tatsächlich mussten sich Amazon-Aktionäre abgesehen von Währungseffekten beim Kauf und Verkauf der US-Aktie in den vergangenen Jahren überhaupt keine Sorgen über Wechselkurse machen. Doch nicht nur der Euro hat gegenüber Dollar kräftig abgewertet – auch das Britische Pfund oder die Indische Rupie.
Die Wachstumsaussichten für Amazon dürften sich aufgrund negativer Währungseffekte in den kommenden Quartalen also weiter eintrüben. Neben einem schwächelnden Endverbraucher, der steigenden Inflation und höheren Kosten – ein weiteres Problem, das auf die Kursentwicklung der Amazon-Aktie drücken wird.
Mittelfristig dürfte es daher für die Amazon-Aktie schwer werden, die Verlaufshochs aus dem Sommer zu erreichen. Langfristig bleibt DER AKTIONÄR jedoch von dem E-Commerce-Riesen überzeugt. Dabeibleiben!
Mit Material von dpaAFX.
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