Während die US-Leitindizes Dow Jones und S&P 500 am Mittwoch weitgehend auf der Stelle treten, legt die Aktie von Amazon mehr als drei Prozent zu. Dabei hat sie bei 193 Dollar ein neues Rekordhoch markiert und erstmals die Marke von zwei Billionen Dollar bei der Marktkapitalisierung geknackt. DER AKTIONÄR verrät, was aktuell Schub gibt.
Zum einen profitiert der E-Commerce-Riese am Mittwoch von einem positiven Analystenkommentar. So hat die Bank of America ihre Kaufempfehlung bestätigt und den fairen Wert von 210 auf 220 Dollar erhöht. Nach dieser Maßgabe hat die Aktie selbst vom neuen Höchststand aus noch fast 15 Prozent Luft nach oben.
In ihrer Studie verweisen die Analysten insbesondere auf die starke Positionierung des konzerneigenen Logistiksparte AMZL. Diese werden im laufenden Jahr weltweit mehr als neun Milliarden Pakete ausliefern und sei in den USA inzwischen wahrscheinlich der größte Versanddienstleister, noch vor UPS.
KI-Boost für Verkäufer
Zum anderen gab der Konzern nun weitere Einblicke in die Nutzung von künstlicher Intelligenz auf seiner Plattform. Konkret lässt Amazon bestimmte Dienstleistungen für die vielen Händler auf seinem weltweiten Online-Marktplatz nunmehr auch mit Hilfe von KI erzeugen. Dazu zählen neben Produktbeschreibungen auch Marketingtexte, Bilder und Werbung, sagte Dharmesh Mehta, der für den Marktplatz zuständige Vizepräsident von Amazon.
„Wir stehen erst am Anfang, aber in der kurzen Zeit seit dem Start dieser Features haben wir hier [in Europa] bereits 30.000 Verkäufer, die diese Angebote nutzen“, so der Manager bei einem Besuch in München gegenüber dpa. Für einen KI-erzeugten Vorschlag einer Artikelbeschreibung genügen nach Mehtas Worten mittlerweile in etlichen Fällen Fotos der betreffenden Produkte.
Darüber kann die Amazon-KI nach Mehtas Worten aber auch kreative Aufgaben übernehmen, die bislang eine menschliche Domäne waren: „So viele Verkäufer erzeugen nicht nur Produktbeschreibungen, sie wollen sie auch bewerben. Und so erzeugen wir Werbeanzeigen für sie.“
Für bestimmte Anzeigen, die Amazon so erzeuge, könne man bis zu 20 Prozent höhere Click-Through-Raten (CTR) verzeichnen als für Werbung, die auf Standard-Produktbildern basiere. Die CTR ist eine Kennziffer, die den Erfolg von Online-Werbung nach der Zahl der Klicks misst. Vor der Freischaltung einer computergenerierten Anzeige wird diese laut Mehta den Verkäufern vorgelegt und von diesen überprüft: „Im Effekt erzeugen wir einen Vorschlag für den Verkäufer.“
Der Ausbruch im Chart ist geschafft und der Weg nach oben aus technischer Sicht nun frei. Darüber hinaus punktet Amazon mit einem starken operativen Geschäft und einer relativ günstigen Bewertung. Die Aktie bleibt ein Kauf.
Mit Material von dpa-AFX.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.