Die Zahl der US-Schüler, die zu E-Zigaretten greifen, steigt stark. Das ruft die US-Gesundheitsbehörde FDA auf den Plan. Altria und Co würden von den Plänen der FDA wohl stark profitieren.
Der Siegeszug der E-Zigaretten ist nicht zu stoppen. 2018 werden die Konsumenten für die Produkte aller Voraussicht nach allein in den USA 3,5 Milliarden Dollar ausgeben. 2014 waren es nur 1,5 Milliarden. Zwei Millionen Konsumenten sind minderjährig - ein Anstieg von 75 Prozent innerhalb eines Jahres!
Viel zu viel, meint FDA-Chef Scott Gottlieb. Nun hat er den Herstellern eine Frist gesetzt: Innerhalb von 60 Tagen sollen Unternehmen wie Juul (kontrolliert 70 Prozent des US-Marktes für E-Zigaretten), Vuse und Co sagen, wie sie die Jugendlichen schützen wollen.
In E-Zigaretten ist nämlich Nikotin enthalten, und das kann süchtig machen. E-Zigaretten haben zwar viel weniger Schadstoffe als herkömmliche Zigaretten, doch Kritiker befürchten, dass Jugendliche irgendwann auf Tabak umsteigen.
E-Zigaretten als Einstiegsdroge? Für Gottlieb nicht hinnehmbar. Vor allem stört sich der FDA-Chef an den modernen Glimmstengeln, die aromatisiert sind, etwa mit Vanille oder Erdbeere. Wenn die Hersteller die Verkäufe an Jugendliche nicht reduzieren können, müsste die FDA Produkte mit Geschmack womöglich verbieten, heißt es.
Sollte dies der Fall sein, wäre es ein bedeutender Sieg für Big Tobacco, da ein großer Konkurrent stark geschwächt würde. Viele Raucher werden dann wohl wieder auf herkömmliche Zigaretten umsteigen. Altria (Marlboro) ist mit 52 Prozent klarer Marktführer in den USA. Klassische Zigaretten tragen 85 Prozent zum Konzernumsatz bei, E-Zigaretten nur einen verschwindend geringen Teil.
Sieg für Big Tobacco?
Big Tobacco hat bis jetzt noch jede Krise überstanden. Nun könnte sich der Boom um die E-Zigaretten dem Ende zuneigen. Die Aktie ist mit einem KGV von 14 und einer Dividendenrendite von 5,7 Prozent im Peergroup-Vergleich ausgesprochen attraktiv bewertet. Nach dem Vorstoß der FDA ist der Titel (+13.300 Prozent seit 1983) über die 200-Tage-Linie ausgebrochen und hat damit ein Kaufsignal geliefert. Das Ziel des AKTIONÄR lautet 65 Euro.
Altria war zudem der "Trading-Tipp des Tages" vom 13. September: