Schlechte Nachricht für die Tabak-Riesen. Die US-Gesundheitsbehörde FDA will Menthol-Zigaretten verbieten. Die Altria-Aktie verliert acht Milliarden Dollar an Börsenwert – in 15 Minuten. Der Titel rutscht von 64,60 auf 61,30 Dollar ab. Wie stehen die Chancen, dass die FDA mit dem geplanten Verbot Erfolg hat?
Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge bemängelt die FDA den hohen Suchtfaktor bei Menthol-Zigaretten. Die Abgewöhnung sei deutlich schwieriger als bei normalen Zigaretten.
Anlauf Nummer Zwei
Es ist nicht das erste Mal, dass die FDA Menthol-Zigaretten verbieten will. Bereits im Jahr 2013 sollten die Aroma-Glimmstängel vom Markt – allerdings ohne Erfolg. Owen Bennett, Analyst bei Jefferies, weiß warum die Mission scheiterte: „Hätten sie genug Beweise, dass Menthol-Zigaretten schädlicher als normale Zigaretten sind, hätten sie schon damals ein Verbot durchgesetzt.“
Laut Bennett erwirtschaftet Altria in den USA rund 20 Prozent des operativen Gewinns durch Menthol-Zigaretten. Die Konkurrenz trifft es härter. Der Menthol-Gewinnanteil bei British American Tobacco beträgt 27 Prozent. In den USA handelt es sich bei jeder dritten verkauften Zigarette um eine Menthol-Ausführung.
Kampfansage
Experten rechnen damit, dass die Tabakkonzerne – wie auch schon bei der letzten FDA-Offensive – in den Rechtsstreit ziehen werden. Bonnie Herzog, Analystin bei Wells Fargo, hat schon jetzt eine klare Meinung, wie der Streit enden wird. „Wir glauben nicht, dass wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen, dass Menthol-Zigaretten gesundheitsschädlicher als normale Zigaretten sind, allein das macht ein Verbot schwierig.“
DER AKTIONÄR rät, jetzt nicht in Panik zu geraten. Noch ist es ein Plan der FDA. Ob sie diesen tatsächlich durchsetzen kann, steht in den Sternen. Big Tobacco hat bis jetzt noch jede Krise überstanden. Anleger beachten den Stopp der Altria-Aktie bei 41 Euro.