Heute nach US-Börsenschluss veröffentlicht Alphabet die Zahlen für das erste Quartal. DER AKTIONÄR liefert einen Überblick, was von „Impressions“, „Traffic Aquisition Cost“ und „Other Bets” zu erwarten ist.
Ein paar Dinge an der Veröffentlichung werden jedoch anders ablaufen als gewohnt. So wird das Smart-Home-Geschäft von Nest aus dem Berichtssegment „Other Bets“ herausgenommen und künftig in „Google Other“ aufgelistet. Zudem werden erstmals unrealisierte Gewinne und Verluste von Investments in der GuV-Rechnung wiederzufinden sein. Daneben ändert sich die Bezeichnung der Kennzahlen Paid Clicks und Cost-per-Click in Impressions und Cost-per-Impression.
Über die vergangenen Quartale sorgte Smartphone- und YouTube-Werbung für einen massiven Anstieg der Impressions. Im vierten Quartal erzielte Google dank der Klicks auf die geschalteten Werbeanzeigen hier ein Wachstum von 43 Prozent.
Zu bedenken ist jedoch, dass diese Strategie nicht ewig weiterbetrieben werden kann – denn immer mehr Werbeplätze senken auch die Werbepreise. Die Cost-per-Impression, der Preis, den Kunden pro Klick zahlen müssen, nimmt stetig ab. Ein negativer Trend, der seit einigen Jahren anhält.
Doch dies ist nicht der einzige Negativtrend, der auf Googles Bilanzen drückt. Die stark wachsende Smartphone-Werbung sorgt in Googles Bilanz für einen Anstieg der Traffic Aquisition Cost (TAC). TAC fallen im Mobile-Bereich verstärkt an, denn Hersteller und Entwickler verlangen hohen Summen dafür, dass sie die Dienste von Google vorinstallieren beziehungsweise in ihren Browsern standardmäßig auf die Google Suche umleiten. Die TAC stiegen im vierten Quartal auf 24 Prozent der Google-Umsätze an.
Mit Spannung werden die Zahlen und mögliche Aussagen zu Alphabets Other Bets erwartet. In diesem Segment fasst der Konzern seine visionären Produkte wie das selbstfahrende Auto von Waymo oder die Wirkstoffforschung der Biotech-Firma Calico zusammen. Die Umsätze wachsen schnell – doch ebenso die operativen Verluste. Im vergangen Quartal war es ein Minus von 3,6 Milliarden Dollar.
Bisher drücken Anleger bei den hohen Ausgaben ein Auge zu und vertrauen darauf, dass die massiven Investitionen für Entwicklung und Forschung zu neuen lukrativen Produkten führen. Gibt die Unternehmensführung hier einen Einblick, könnte dies positive Kursüberraschungen für die Anleger bedeuten.
Insgesamt erwarten die Analysten Gewinne je Aktie von 9,21 Dollar – ein Plus von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gesamtumsatz soll um 21 Prozent auf 24,29 Milliarden Dollar anwachsen.
Ein Zahlenerfolg von Alphabet würde ein positives Signal für den geschwächten Tech-Markt abgeben. Hier heißt es durchhalten für die Anleger. Neben dem Werbe-Giganten veröffentlichen in dieser Woche auch andere Tech-Bluechips wie Amazon, Facebook, Intel und Microsoft ihre Ergebnisse.