Nach dem Datenskandal um Facebook war auch die Alphabet-Aktie unter Druck geraten. Im ersten Quartal 2017 liefen die Geschäfte des Internet-Giganten jedoch glänzend – die Erwartungen der Analysten wurden klar übertroffen.
Die Experten an der Wall-Street erwarteten einen Gewinn je Aktie von 9,21 Dollar – Alphabet veröffentlichte 9,93 Dollar. Auch in Sachen Umsatz ließ der Konzern die Analysten-Schätzungen hinter sich: Der Umsatz wuchs um 26 Prozent auf 31,15 Milliarden Dollar an – erwartet wurden 30,30 Milliarden Dollar.
Das größte Segment bleibt die Werbe-Sparte von Google. Die Umsätze wuchsen hier um 20 Prozent auf 26,64 Milliarden Dollar.
Die Negativtrends um steigende „Traffic Acquisition Costs (TAC)“ verstärkte sich gegenüber dem Vorjahr. Mittlerweile machen TAC rund 24 Prozent der Werbeumsätze aus. Sogenannte TAC fallen insbesondere im Mobile-Bereich verstärkt an, denn Hersteller und Entwickler verlangen hohen Summen dafür, dass sie die Dienste von Google vorinstallieren beziehungsweiße in ihren Browsern standardmäßig auf die Google Suche umleiten. Gegenüber dem vierten Quartal 2018 blieben die TAC jedoch auf dem gleichen Niveau. Ein positives Signal für Investoren.
Die Werbeumsätze werden ebenfalls durch die stetig fallenden „Cost-Per-Clicks“ verringert: Der Preis, den Google für einen Webeklick verlangen kann, ist gegenüber dem vierten Quartal um sieben Prozent geschrumpft. Aufgefangen wird dies jedoch durch die steigenden „Paid Clicks“. Die Zahl der Nutzer-Klicks auf Google-Werbung kletterte im ersten Quartal um acht Prozent.
Das wachstumsstärkste Segment innerhalb des Konzerns bleibt „Google Other“. In dieser Sparte werden Cloud, Play Store und Hardware zusammengefasst. Neuerdings findet sich auch der Home-Automation-Anbieter Nest unter diesem Segment. Mit einer rasanten Wachstumsrate von plus 36 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal wird Google Other immer wichtiger für den Konzern. Aktuell werden hier 19 Prozent der gesamten Google-Erlöse erwirtschaftet – ob das Geschäft mit Cloud, Play Store und Hardware jedoch auch profitabel wirtschaftet, gibt der Konzern nicht Preis.
Hier werden potenzielle Zukunftsgeschäfte wie Verily, Calico oder Waymo zusammengefasst. Viele der Operationen sind noch weit vom Marktstart entfernt und befinden sich teilweise seit Jahren in der Entwicklungsphase. Das verschlingt Geld – und zwar 571 Millionen Dollar im ersten Quartal.
Insgesamt ein starkes Quartal von Alphabet – doch wirklich überrascht haben die Zahlen nicht. Positive Signale lassen sich jedoch im Detail finden: Hier sind die stagnierenden TAC zu nennen, die einen großen Teil der Umsatzkosten darstellen, oder die Aufnahme von Nest in Google Other. Nach den Zahlen haben Anleger damit eher mehr Argumente ihr Investment in Alphabet nicht anzurühren. Es gilt: Gewinne laufen lassen.