Rund zehn Prozent ging es für die Alphabet-Aktie nach den Quartalszahlen bergab. In der Analystenkonferenz nennt die Unternehmensführung insbesondere YouTube als Grund für den schwächelnden Werbe-Umsatz – doch bietet auch gelich eine Lösung an.
Problem YouTube
Der Werbeumsatz von Google ist im ersten Quartal nur um 15 Prozent angewachsen – im Vorjahr waren es noch 24 Prozent. Laut Finanzchefin Ruth Porat waren es insbesondere Änderungen an dem YouTube-Algorithmus, der für weniger Engagement und Umsatzwachstum sorgte.
So wurden beispielsweise die Werbe-Möglichkeiten für Videos, auf denen YouTube Fake-News oder Verschwörungstheorien vermutet, deutlich eingeschränkt. Die kurzfristigen Erlöse werden damit hinter die langfristige Entwicklung der Marke YouTube gestellt.
Eigene Lösung
Zudem hat YouTube-Chef Robert Kyncl bereits eine Lösung parat: „Während jede andere Medienfirma auf eine Paywall setzt, werden wir in die entgegengesetzte Richtung gehen.“
YouTube will die selbst produzierten „Original Shows“, welche im Rahmen eines Premium-Abos für 11,99 Dollar angeboten werden, ab nächstem Jahr kostenfrei und werbefinanziert ausstrahlen. Zudem sollen die 70 Kanäle von YouTube-TV frei verfügbar werden. Das schafft zusätzliche qualitativ hochwertige Werbeplätze für die Kunden.
Langfristig hui, kurzfristig pfui
Es bleibt abzuwarten, ob selbstproduzierter Content auch durch Werbung finanziert werden kann. Doch die Entscheidung, langfristig auf eigenen Content und den Schutz der Marke YouTube vor Fake-News zu setzen, ist positiv zu werten.
Charttechnisch muss die Aktie jedoch erst einmal den Abwärtstrend bremsen. Die Marken im Bereich der 90- und 200-Tage-Linie bei 1.147 beziehungsweise 1.148 Dollar könnten hier die entscheidende Unterstützung liefern.