Die Allianz wird morgen ihre Quartalszahlen vorstellen. Dabei dürften aber nicht nur die reinen Zahlen im Fokus stehen. DER AKTIONÄR zeigt, was Anleger beim Zahlenwerk des Versicherers erwarten dürfen und was bei der morgigen Zahlenpräsentation sonst noch im Fokus stehen wird.
Die Allianz dürfte im vergangenen Quartal etwas weniger verdient haben. Grund sind die hohen Kosten für die Überschwemmungen im Süden Deutschlands. Vom Versicherer selbst befragte Experten rechnen für das operative Ergebnis mit einem leichten Rückgang auf knapp 3,7 Milliarden Euro. Unter dem Strich dürfte der Gewinn minimal auf 2,3 Milliarden Euro gesunken sein.
Generell rechnen Analysten im Schnitt mit einem Gewinn je Aktie von 5,77 Euro. Das wäre leicht unterhalb des Vorjahreswerts von 5,82 Euro. Bei den Umsatzerlösen liegt die Konsensprognose bei einem Anstieg von 38,1 auf 42,4 Milliarden Euro.
Trotz des leichten Dämpfers in den Monaten April bis Juni sehen die von Bloomberg befragten Analysten die Allianz auf Jahressicht weiter auf Rekordkurs. Im Schnitt rechnen sie beim operativen Ergebnis mit dem Erreichen des oberen Endes der vom Unternehmen in Aussicht gestellten Spanne von 13,8 bis 15,8 Milliarden Euro. Selbst in der Mitte der Spanne würde der Vorjahreswert von 14,7 Milliarden Euro bereits leicht übertroffen werden.
Der Vorstand selbst peilt zumindest die obere Hälfte der Zielspanne an. Finanzchefin Claire-Marie Coste-Lepoutre hatte aber bereits bei der Veröffentlichung der Prognose im Februar gesagt, dass das viel Spielraum für eine Übererfüllung lasse. Anleger werden morgen gespannt darauf blicken, ob die Allianz ihre Prognose im Rahmen der neuen Quartalszahlen anpasst.
Die Aktie wurde in den vergangenen Tagen im Zuge des allgemeinen Ausverkaufs abgestraft. Dabei war ihr bereits zuvor die Luft seit Monaten die Luft ausgegangen. Nun scheint sie aber oberhalb von 240 Euro einen Boden gefunden zu haben. Ein KGV von 10 sowie eine Dividendenrendite von 5,9 Prozent rufen zudem die Schnäppchenjäger auf den Plan. Bleiben bei der morgigen Zahlenpräsentation negative Überraschungen aus, dürfte sich ein Einstieg oder Nachkauf auszahlen.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.