Die Aktie der Allianz hat seit Anfang April fast zehn Prozent zulegen und zwischenzeitlich die Marke von 200 Euro wieder deutlich übersprungen. Am Donnerstag geht es zunächst allerdings wieder in den Bereich von 192 Euro bergab.
Nach der Hauptversammlung am gestrigen Mittwoch wird die Allianz-Aktie heute ex-Dividende gehandelt. Der Versicherungskonzern schüttet für das abgelaufene Geschäftsjahr 8,00 Euro je Anteilsschein an seine Aktionäre aus. Die entspricht einer Dividendenrendite von rund vier Prozent.
CEO Bäte forciert den Umbau
Bei der Hauptversammlung in der Münchner Olympiahalle hat Vorstandschef Oliver Bäte am Mittwoch weitere Umbaumaßnahmen angekündigt. Nach Lebensversicherung und Vermögensverwaltung will er sich als nächstes die Schaden- und Unfallversicherung vorknöpfen – den größten Gewinnbringer des Konzerns.
Um die Profitabilität zu erhöhen und der befürchteten Konkurrenz durch große Internet-Plattformen und kleine Start-ups vorzubeugen, setzt Bäte auf Einfachheit. Er will die Vielzahl der verschiedenen Policen reduzieren und verstärkt auf standardisiere Produkte setzen.
Zudem sollen die 70 bisher weitgehend selbstständigen Ländergesellschaften künftig auch hinsichtlich der Systeme und Prozesse stärker zentralisiert werden. Diese Transformation hatte Bäte jüngst bereits zur Vorstandssache gemacht.
Kritik musste sich der Vorstand von Seiten der anwesenden Investoren nur wenig anhören – wohl auch, weil er mit operativ im Soll der „Renewal Agenda“ aus dem Jahr 2015 liegt. Bei der Prognose für das laufende Jahr bleibt Bäte aber vorsichtig: Wie im Vorjahr peilt er zunächst ein operatives Ergebnis von 11,1 Milliarden Euro an – mit einer halben Milliarde Euro Luft nach oben und unten.
Allianz = Basisinvestment
Für den AKTIONÄR ist die Allianz ein Favorit in der Versicherungsbranche und ein Basisinvestment im DAX. Wer bereits investiert ist, sollte sich vom Dividendenabschlag nicht aus der Ruhe bringen lassen. Neueinsteiger können den Rücksetzer vom Mehrjahreshoch bei 206,85 Euro zum Einstieg nutzen.