Die Allianz-Aktie hat sich in den vergangenen Tagen nicht von einem schwachen Marktumfeld bremsen lassen. Während der DAX am Mittwoch – zumindest leicht – im Plus notiert, geht es für den Titel des Versicherungskonzerns bergab. Grund ist die Allianz-Tochter Pimco.
Die US-Börsenaufsicht SEC hat einen Indexfonds von Pimco wegen Ungereimtheiten bei der Preisberechnung ins Visier genommen. Offenbar wird untersucht, ob Pimco bei der Berechnung von Renditekennziffern bei einem Produkt einen zu hohen Wert ausgewiesen hat. Wie das "Wall Street Journal" (WSJ) am Mittwoch berichtete, geht es um den von Pimco-Chef Bill Gross verwalteten 3,6 Milliarden Dollar schweren Pimco Total Return ETF. Auch Gross selbst sei im Zuge der Ermittlungen befragt worden.
Eine Allianz-Sprecherin sagte auf Nachfrage, dass der DAX-Konzern von Pimco über die SEC-Untersuchung regelmäßig informiert worden ist. Pimco habe mit der SEC in dieser nicht-öffentlichen Angelegenheit kooperiert, zitierte das WSJ einen Pimco-Sprecher. Der auf Anleihen spezialisierte Fondsverwalter geht demnach davon aus, seine Methoden zur Preisberechnung seien angemessen und stünden im Einklang mit Branchenstandards. Die SEC wollte sich dem Blatt zufolge nicht zu dem Bericht äußern.
Pimco soll Anteile für den Fonds mit einem Rabatt erworben, den Wert des Fonds aber auf Basis höherer Bewertungen ermittelt haben. Das würde die erzielte Rendite nach oben treiben und für Anleger attraktiver aussehen. Was eigentlich auf verschiedene Bewertungsmethoden bei Anleihen beruhe, könne auf diese Weise nach einem schnellen Erfolg des Fondsmanagements aussehen, heißt es in dem Bericht. Ob Pimco ein Fehlverhalten anzulasten ist, steht demnach noch nicht fest.
Aktie ist trotzdem Basisinvestment
Die Meldung dürfte den Kurs der Allianz-Aktie nur kurzfristig belasten. Dann sollten sich die Anleger wieder auf die Fundamentaldaten konzentrieren – und die sich ganz hervorragend. JPMorgan-Analyst Michael Huttner hält es für möglich, dass das Unternehmen eine Sonderdividende zahlt. Er erwartet für das Geschäftsjahr 2014 insgesamt mit einer Ausschüttung von acht Euro je Aktie. Für den AKTIONÄR bleibt die Aktie ein Basisinvestment. Der Stoppkurs sollte bei 111 Euro gesetzt werden.
(Mit Material von dpa-AFX)