Der Allianz-Konzern veröffentlicht am Dienstag die Ergebnisse für das erste Quartal. Trotz Sturmschäden und Boeing-Fiasko sollte der DAX-Riese solide Zahlen vorlegen. Konzernchef Oliver Bäte dürfte auch die Gesamtjahresprognose bestätigen.
Von der Nachrichtenagentur Bloomberg bis Montag befragte Branchenexperten rechnen für das erste Quartal mit keinen aufregenden Zahlen. Im Schnitt gehen sie davon aus, dass der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut drei Prozent auf 37,7 Milliarden Euro gestiegen ist.
Beim operativen Gewinn erwarten sie eine Steigerung im gleichen Maß auf rund 2,85 Milliarden Euro. Der Überschuss dürfte hingegen um gut drei Prozent auf knapp 1,9 Milliarden Euro gesunken sein.
Eberhard folgt auf Friederike
Nachdem Sturmtief "Friederike" die Allianz Anfang 2018 rund 220 Millionen Euro kostete, schlug diesmal Sturm "Eberhard" zu. Außerdem muss die Allianz Analysten zufolge teilweise für das Desaster um Boeings Mittelstreckenjet 737 Max geradestehen.
Auch der Dammbruch an einer Eisenerz-Mine in Brasilien mit hunderten Toten und Vermissten dürfte die Allianz treffen. Nach Informationen von dpa-AFX vom Januar hat die Allianz-Tochter AGCS als Teil eines Konsortiums den brasilianischen Bergbaukonzern Vale gegen Haftpflichtschäden rückversichert. Umweltschäden sollen aber nicht Teil des Vertrags sein.
Konservative Prognose
Für das laufende Jahr hat Bäte keine großen Versprechungen gewagt. So soll der operative Gewinn 2019 bei etwa 11,5 Milliarden Euro stabil bleiben. Der Allianz-Chef nannte dieses Ziel im Februar "konservativ und vorsichtig, weil wir in Hinblick auf das sehr schwierige Umfeld sicher sein wollen, dass wir das auch erreichen".
Bei seiner Prognose lässt sich der Vorstand wie üblich eine halbe Milliarde Luft nach oben und unten, sodass er für den operativen Gewinn faktisch eine Spanne von 11 bis 12 Milliarden Euro vorsieht.
Ruhe bewahren!
Das Chartbild der Allianz hat sich zuletzt eingetrübt. Noch hält sich die Aktie aber dem November-Hoch und der wichtigen 200-Tage-Linie. Die Zahlen sollten solide ausfallen und keinen Grund zum Verkaufen liefern.
mit Material von dpa-AFX