Im freundlichen Marktumfeld hat sich die Allianz-Aktie am Freitag deutlich erholt und ist wieder klar über die 200-Euro-Marke geklettert. Dass der Konzern spürbare Belastungen durch die jüngsten Winterstürme verkraften muss, fällt weniger ins Gewicht. Es überwiegt die Erleichterung, dass Russland mit der Ukraine verhandeln will.
Die drei Winterstürme „Ylenia“, „Zeynep“ und „Antonia“ dürften einen Schaden von rund 200 Millionen Euro brutto angerichtet haben, so ein Allianz-Sprecher. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hatte am Morgen noch von versicherten Gesamtschäden der Branche in Höhe von rund 1,4 Milliarden Euro gesprochen.
Wichtiger als der Verlust durch die Winterstürme ist aber auch für die Allianz die Entwicklung in Osteuropa. Die Angst, dass der Krieg auch die Konjunktur abwürgen könnte, hatte am Donnerstag Versicherer und Bankaktien besonders stark unter Druck gesetzt. Als Profiteure steigender Zinsen hatten Anleger hier besonders stark verkauft, nachdem der Markt einige Zinsschritte in den USA und Europa wieder ausgepreist hatte. Mit der Hoffnung auf eine Einigung am Verhandlungstisch nimmt die Vorsicht hier wieder ab.
Den Schaden durch die Winterstürme wird die Allianz verkraften. Wichtig wäre, dass sich die Lage in der Ukraine weiter bessert. Grundsätzlich stimmen die Aussichten beim Versicherer unverändert. Das aktuelle Niveau ist attraktiv.
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