Die Allianz präsentiert morgen ihre Zahlen für das abgelaufene Quartal. Die vielen Naturkatastrophen in der ersten Jahreshälfte dürften auch bei den Münchnern die Bilanz verhagelt haben. In New York hat der Konzern dagegen kürzlich mehrere hundert Millionen in Immobilien investiert.
Im Gegensatz zum Vorjahr soll laut Analystenschätzungen der Gewinn je Aktie im zweiten Quartal 2016 um knapp 21 Prozent auf 3,56 Euro gesunken sein. Grund dürfte die maue Entwicklung im Schadens- und Unfallsegment sein. Der Umsatz sollte dagegen um vier Prozent auf 28,22 Milliarden Euro zugelegt haben, so die Experten. Beim Gewinn vor Steuern werden 2,31 Milliarden Euro nach 2,98 Milliarden Euro vor einem Jahr erwartet. Besondere Aufmerksamkeit werden die Börsianer dem Ausblick des Allianz-Vorstandes schenken. Das Unternehmen hat für das Gesamtjahr 2016 einen operativen Gewinn von 9,8 Milliarden bis 10,8 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Die Allianz will hier den oberen Bereich der Range erreichen.
Allianz schlägt bei Prestigeprojekt zu
Hudson Yards in New York City ist nicht nur das größte Immobilienprojekt der Stadt seit dem Rockefeller Center. Es ist außerdem die größte, private Baufinanzierung die es in den USA je gab. Die Allianz hat nicht lange gefackelt und 44 Prozent an dem Hudson Yard Tower Nummer zehn erworben. Der Bürokomplex ist bereits zu 94 Prozent vermietet. Die Allianz hat hierfür 375 Millionen Euro in die Hand genommen und ist nun zusammen mit anderen institutionellen Anleger Eigentümer. Die Investition gehört zur Strategie, den Immobilienbesitz in wichtigen Metropolen weltweit auszubauen.
Weiterhin aussichtsreich
Die jüngste Investition in New York zeigt, dass der Konzern in Zeiten von Niedrigzinsen auf den Anleihemärkten intelligent agiert und immer noch aussichtsreiche Immobilienprojekte findet. Sollten die morgigen Zahlen besser als erwartet ausfallen, dürfte ein Kaufsignal nur noch eine Frage der Zeit sein. Hierzu müsste der mittelfristige Abwärtstrend bei 134,00 Euro geknackt werden. Fundamental ist die Allianz mit einem KGV von neun und einer Dividendenrendite von 5,7 Prozent attraktiv bewertet. Investierte Anleger geben kein Stück aus der Hand.