Schlechte Nachrichten für die Allianz aus Asien. Die singapurische Regierung hat den Einstieg des Versicherungsunternehmens bei Income Insurance gestoppt. Die Mehrheitsbeteiligung kann somit nicht zustande kommen – zumindest nicht wie geplant.
Die Allianz will für 1,5 Milliarden Euro die Mehrheit am singapurischen Versicherer Income Insurance übernehmen. Die singapurische Regierung plant aber, diesen Deal zu verhindern, der vor rund drei Monaten in der Öffentlichkeit des Landes eine Diskussion ausgelöst hatte.
Die Regierung habe den Vorschlag nun geprüft und sei zu dem Schluss gekommen, dass es „nicht im öffentlichen Interesse“ sei, das Geschäft mit Income Insurance in seiner jetzigen Form fortzusetzen. Der zuständige Minister für Kultur, Gemeinschaft und Jugend, Edwin Tong, sagte, die Regierung sei nicht davon überzeugt, dass Income nach der Übernahme seinen sozialen Auftrag als Genossenschaft erfüllen könne.
Ganz vom Tisch ist ein Deal allerdings noch nicht. „Wir sind jedoch offen für jede neue Vereinbarung, die Income anstrebt, sei es mit der Allianz oder mit anderen Partnern, solange die angesprochenen Bedenken vollständig ausgeräumt werden“, so Tong.
Der Schritt der Regierung bedeute zudem nicht, dass Singapur seine Türen für ausländische Investitionen schließe. Für Income Insurance sei es sinnvoll, eine Kooperation mit einem starken Partner zu suchen, der über eine globale Präsenz und ein starkes Netzwerk verfüge. „Verstehen Sie das nicht so, dass wir nicht offen für eine Partnerschaft mit einem ausländischen Unternehmen sind, egal ob es sich um die Allianz oder ein anderes Unternehmen handelt“, fügte er hinzu.
DER AKTIONÄR hat den Einstieg der Allianz bei Income Insurance bereits im Juli begrüßt. Möglicherweise lässt er sich aber doch noch realisieren. Selbst ohne Income Insurance bleibt der Versicherer zudem stark aufgestellt und könnte das Kapital auch anderweitig für Übernahmen nutzen. Anleger bleiben an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.