Die Allianz ersetzt den Vorstandsvorsitzenden bei ihrer Tochter Pimco. Emmanuel Roman, bisheriger Chef des Hedgefonds MAN Group, löst Douglas Hodges ab. Was macht die Aktie des Mutterkonzerns Allianz?
Hedgefondsexperte kommt
Bei Pimco lief es zuletzt alles andere als gut. Der Aderlass bei den Kapitaleinlagen der Kunden dauert mittlerweile schon mehr als zwei Jahre an. Alleine der Total Return Funds verlor im April eine Milliarde Dollar. Die Lage beim einstigen Flaggschiff von Pimco belastet auch das Asset-Management-Segment der Allianz. Dort fuhr man im ersten Quartal 2016 einen Gewinn von 463 Millionen Euro ein. Das entspricht fast 17 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Der Versicherungskonzern zieht jetzt die Reißleine und tauscht den Pimco-Chef Douglas Gordon aus. Stattdessen kommt Emmanuel Roman, derzeitiger Vorstandsvorsitzender des britischen Hedgefonds MAN Group, auf den Chefsessel.
Aktienrückkaufprogramm geplant?
Ob der Führungswechsel bei Pimco die Trendwende einläutet, bleibt abzuwarten. Sowohl für die Allianz selbst, als auch ihre Asset-Management-Sparte stellt das anhaltende Niedrigzinsumfeld eine dauerhafte Herausforderung dar. Aufgrund der komfortablen Kapitalisierung kann sich der Mutterkonzern im Gegensatz zu anderen Konkurrenten im derzeitigen Umfeld wacker halten.
Attraktive Übernahmemöglichkeiten auf dem europäischen Markt zu finden, stellt die Allianz dagegen vor Probleme. Nach Aussage von Finanzvorstand Dieter Wemmer könnte das Unternehmen deshalb am Jahresende eigene Aktien in Höhe von bis zu drei Milliarden Euro zurückkaufen. Voraussetzung ist, dass die Mittel nicht für Übernahmen ausgegeben werden. Derzeit sehe es allerdings nicht danach aus, so Wemmer.
Aussichten weiterhin positiv
Die Aktie der Allianz profitiert heute vom freundlichen Gesamtmarkt. So liegt das Papier am frühen Nachmittag mit einem Prozent im Plus. Mittlerweile wurde die Marke von 126,55 Euro wieder zurückerobert. Wichtig ist jetzt, dass die Kursmarke hält. Dann sind schnelle Anschlussgewinne möglich. Mit einer Dividendenrendite von aktuell 5,8 Prozent und einem KGV von 9 ist die Allianz fundamental günstig bewertet. Die Hoffnung auf ein Aktienrückkaufprogramm Ende des Jahres verleiht weiteren Schub. Investierte Anleger bleiben dabei, mutige Neueinsteiger greifen zu.