Allianz-CEO Oliver Bäte will zukaufen, wenn sich eine gute Möglichkeit ergibt. Letzte Woche wurde spekuliert, dass sich der Konzern bei der geplanten Fusion von Generali und der Intesa Sanpaolo in Italien die Perlen des Konkurrenten schnappen könnte. Doch Bäte könnte andere Pläne haben. So berichtet das Handelsblatt, dass schon seit Ende letzten Jahres Gespräche mit dem australischen Versicherer QBE laufen.
Milliardendeal
QBE gehört zu den 20 größten Unternehmen der Branche weltweit und bringt es auf einen aktuellen Börsenwert von fast 12 Milliarden Euro. Gegenüber der Allianz mit 74 Milliarden Euro ein Zwerg. Allerdings ist der Konzern stark in der Region Asien/Pazifik engagiert, der für die Zukunft sehr gute Wachstumsperspektiven vorausgesagt werden.
Laut Handelsblatt soll Bäte gegenüber dem aktuellen QBE-Kurs von 12,33 australischen Dollar eine Prämie von mehr als 20 Prozent geboten haben. Übernimmt die Allianz tatsächlich QBE, hätte der Deal wohl ein Volumen von circa 20 Milliarden australischen Dollar (14 Milliarden Euro).
Übernahmefantasien
Seit 2015 ist Oliver Bäte Chef der Allianz und hat keinen größeren Konkurrenten übernommen. Doch jetzt häufen sich die Spekulationen, dass der Konzern vor dem ersten Zukauf unter Bäte steht. Ob es am Ende QBE oder Generali wird: Beide Varianten hätten ihre Vorteile. Am 17. Februar präsentiert die Allianz ihre Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr. Dann haben Anleger auch Gewissheit, ob es zu dem ersten Aktienrückkauf in der Geschichte des Unternehmens kommt, oder das Kapital für einen Zukauf verwendet wird. Mit einem KGV von 11 und einer Dividendenrendite von 4,8 Prozent ist der Titel so oder so ein Kauf.