Die Deutschland-Tochter der Allianz hat ihre Zahlen für 2017 veröffentlicht. Unwetter und Naturereignisse verhagelten die Bilanz des Unternehmens. Lichtblicke gab es hingegen beim Autoversicherungs- sowie Lebensversicherungsgeschäft. Außerdem sorgt Rivale AXA für Aufsehen.
Der Münchner Versicherer Allianz präsentierte heute Zahlen für das heimische Deutschland-Geschäft. Nach einem eher ruhigen Unwetterjahr 2016 zeigte sich das Jahr 2017 als deutlich ereignisreicher. Die Belastung durch Elementarschäden stieg im vergangen Jahr deutlich an, und bezifferte sich 541 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahresniveau (2016: 337 Millionen Euro). Der Nettogewinn fiel dementsprechend um rund 25 Prozent auf 1,5 Millionen Euro (2016: 2,0 Millionen Euro).
Positiv war dennoch die Entwicklung des Umsatzes, welcher um 7,7 Prozent auf 34,9 Milliarden Euro kletterte.
Unangefochtener Marktführer
Besonders erfreulich war die Steigerung der Neukunden im Bereich der KFZ-Versicherungen. Die Münchner konnten 150.000 neue Verträge abschließen und somit die Verfolgungsjagd auf den Marktführer HUK-Coburg fortsetzten.
In der Lebensversicherungs-Sparte baute die Allianz ihre Marktführerschaft mit einem Plus von 11,9 Prozent entgegen dem allgemeinen Markttrend weiter aus. Die Münchner beherrschen mittlerweile rund 21 Prozent des Lebensversicherungsmarktes und sind somit unangefochtener Spitzenreiter.
Rivale AXA schnappt Allianz Übernahmekandidaten weg
Neben der Bilanz der Deutschland-Tochter hat sich die Allianz noch mit der heute bekannt geworden Übernahme des US-Versicherers XL Group durch den französischen Rivalen AXA auseinander zu setzen. AXA übernimmt den Versicherer für satte 15,3 Milliarden Dollar und baut somit seinen US-Marktanteil weiter aus. Allianz-CEO Oliver Bäte äußerte sich nicht zu der Übernahme, jedoch betonte er auf der Jahrespressekonferenz, dass Übernahmen ökonomisch und strategisch passen müssen. Dass die Übernahme der XL Group durch den Rivalen AXA von den Marktteilnehmern rein ökonomisch als nicht sehr günstig gewertet wird, zeigte die Reaktion am Kapitalmarkt (die Aktie verliert knapp elf Prozent) sowie die negative Kommentare einiger Analysten.
Basisinvestment
Das Jahr 2018 startete für die Allianz turbulent – das Sturmtief „Frederike“ wird laut Pressemitteilung rund 182 Millionen Euro verschlingen. Nichts desto trotz geht die Allianz von einer stabilen Geschäftsentwicklung aus. Die Papiere des Versicherers bleiben ein Basisinvestment und locken außerdem mit einer gesteigerten Dividende von 8,00 Euro je Aktie und damit einer Rendite von 4,2 Prozent. Investierte Anleger geben keine Stücke aus der Hand und sichern sich mit einem Stopp bei 170,00 Euro ab.