Die Allianz wird morgen über das Abschneiden der einzelnen Sparten berichten. In den ersten drei Monaten hat das Unternehmen überraschend mehr verdient als ein Jahr zuvor. Die Belastungen durch den Sturm "Niklas" und den Absturz des Germanwings-Flugzeugs konnte die Allianz offenbar auffangen.
Vorstandschef Michael Diekmann, der die Konzernführung nach dem Aktionärstreffen an Oliver Bäte abgab, sah die Allianz mit den jüngsten Zahlen auf Kurs zu ihrem Jahresziel. Der operative Gewinn soll 2015 zwischen 10,0 und 10,8 Milliarden Euro erreichen. Analysten gehen im Schnitt von 10,4 Milliarden Euro aus. Im ersten Quartal musste die Allianz im Schaden- und Unfallgeschäft vor allem für die teuren Sturmschäden geradestehen. Die Folgen der Stürme "Niklas" und "Mike" Ende März kosteten die Allianz laut Diekmann rund 150 Millionen Euro.
Niedrigzinsen belasten
In der Lebens- und Krankenversicherung bekam die Allianz die Niedrigzinsen verschärft zu spüren. Das Neugeschäft warf weniger ab, die Marge sank von 2,5 auf 1,5 Prozent. In der Vermögensverwaltung, zu der der weltgrößte Anleihemanager Pimco und die Konzerntochter Allianz Global Investors zählen, kamen der Allianz steigende Kurse und der starke US-Dollar zugute. Das verwaltete Vermögen wuchs dadurch von Jahresbeginn bis Ende März von 1,3 auf 1,4 Billionen Euro.
Kriegt Pimco die Kurve?
Der Pimco-Flaggschifffonds "Total Return" musste jedoch weitere Mittelabflüsse hinnehmen. Ende April verlor er sogar seine Spitzenstellung als weltgrößter Anleihefonds. Die Flucht der Anleger hatte sich im September 2014 nach dem Rauswurf von Pimco-Gründer Bill Gross verschärft. "Erfreulicherweise sind die Mittelabflüsse seit Jahresbeginn Monat für Monat weniger geworden", sagte Diekmann bei der Hauptversammlung. Es scheine, dass die Auswirkungen des Führungswechsels vorüber seien.
Keine größeren Ausschläge zu erwarten
Die Bekanntgabe der detaillierten Zahle für das erste Quartal sollte keine allzu großen Auswirkungen auf den Aktienkurs der Allianz haben. DER AKTIONÄR bleibt für die Papiere indes positiv gestimmt. Die Aktie zählt mit einem KGV von 9 und einem KBV von 1,0 zu den letzten Schnäppchen im DAX und bietet eine satte Dividendenrendite von mehr als vier Prozent. Der Stopp sollte bei 137 Euro belassen werden.
(Mit Material von dpa-AFX)