Investoren der Allianz warten schon länger auf eine größere Übernahme. Nun liefert der Versicherungskonzern. Das Ziel ist der Kreditversicherer Euler Hermes.
Schon jetzt hält die Allianz mit 63 Prozent die Mehrheit an Euler Hermes. Am vergangenen Freitag wurden weitere 11,3 Prozent von Euler-Hermes-Aktionäre zu 122,00 Euro je Aktie erworben, wie der Versicherungskonzern heute mitteilt. Damit hält die Allianz nun 74,3 Prozent an dem Kreditversicherer. Doch dabei soll es nicht bleiben: Die Münchener wollen auch den restlichen Anteil für 122,00 Euro je Aktie erwerben. Das entspricht einem Aufschlag von 20,7 Prozent im Vergleich zum Schlusskurs vom letzten Freitag.
Leisten kann sich die Allianz den Zukauf locker. Denn die Solvency-II-Ratio beträgt derzeit satte 227 Prozent. Um die Vorgaben der Aufsicht zu erfüllen, wären nur 100 Prozent nötig. Durch den Deal verringert sich die Kennzahl um vier Prozent. Der Versicherer erwartet, dass die Transaktion den Gewinn je Aktie sofort um ein Prozent erhöht. Das mit den Zahlen zum dritten Quartal angekündigte Aktienrückkaufprogramm in Höhe von zwei Milliarden Euro ist durch den Zukauf nicht gefährdet.
Neuer Impuls für Aktie
Der geplante Deal mit Euler Hermes könnte die Konsolidierung bei der Allianz-Aktie beenden. Mittelfristig sollte der Gewinn je Aktie zulegen. Mit einem KGV von 12 und einer Dividendenrendite von 3,9 Prozent ist der Titel noch nicht zu teuer. Anleger kaufen die Anteilscheine ins Depot und beachten den Stopp bei 170,00 Euro. Das Kursziel liegt bei 240,00 Euro.