Trotz Rekordgewinn und einer verbesserten Dividende war die Allianz-Aktie am Freitag das Schlusslicht im DAX. Zum Wochenstart erholt sie sich nur leicht davon. Bei den Analysten steht die Aktie dagegen weiter hoch im Kurs. Einige haben ihre Kursziele nach den Zahlen sogar erhöht. Ist die Luft jetzt trotzdem raus?
Mehr Dividende für die Anleger und ein Rekordgewinn für 2023. Trotz dieser guten Nachrichten ist die Allianz-Aktie am Freitag abgeschmiert. Der Versicherer war der größte Verlierer im DAX. Im Gegensatz zu den Anlegern reagieren die Analysten überwiegend positiv auf die 2023er-Zahlen und die neue Dividendenpolitik der Allianz.
JPMorgan hat nach einem ersten positiven Statement nun das Kursziel für die Aktie von 270 auf 275 Euro angehoben. Die Einstufung bleibt auf „Overweight“. Analyst Kamran Hossain hat seine Prognosen für den Versicherer überarbeitet. Seine Annahmen für den operativen Gewinn zwischen 2024 und 2027 hat er zwar um bis zu vier Prozent gesenkt. Im Gegenzug hat er aber seine Prognosen zur Dividende erhöht, um der neuen Ausschüttungspolitik des Versicherers Rechnung zu tragen.
Auch die DZ Bank hat das Kursziel für die Allianz-Aktie angehoben. Sie sieht nun Luft bis 280 Euro statt 260 Euro. Die Einstufung lautet weiter „Kaufen“. Analyst Thorsten Wenzel stuft das Jahresergebnis des Versicherers als insgesamt solide und unspektakulär ein. Die höhere Ausschüttungsquote habe den Experten zwar überrascht. Insgesamt entspreche sie aber dem Sektortrend und gehe mit einem etwas niedrigeren Volumen bei den Aktienrückläufen einher.
Unverändert Luft bis 270 Euro sehen die Experten von Jefferies für die Allianz. Damit bleibe die Aktie ein „Buy“. Jefferies-Analyst Philip Kett verweist darauf, dass sich das Management des Versicherers in einem anschließenden Call ambitioniert präsentiert habe und die Markterwartungen über der Mitte der Konzernprognose vernünftig seien. Die deutlich angehobene Dividende des Versicherers liege über der Konsensschätzung.
Einzig Barclays bleibt unter den bisherigen Analystenreaktionen zurückhaltend. Die britische Investmentbank stuft die Allianz weiter auf „Equal Weight“ mit einem Kursziel von 240 Euro ein. Analystin Claudia Gaspari verweist in einer Studie vom heutigen Montag darauf, dass weder das vierte Quartal noch der Ausblick des Versicherers begeistert hätten. Die Erhöhung der Dividende sei eine willkommene Nachricht. Die Gesamtausschüttung sei aber etwas geringer, als am Markt erwartet worden sei.
Dass die Analysten überwiegend weiteres Aufwärtspotenzial bei der Allianz sehen, ist richtig. Vorstandschef Oliver Bäte betonte bei der Zahlenpräsentation am Freitag völlig zu Recht, dass die 2023er-Rekordzahlen „kein Zufall“ seien, sondern das Ergebnis einer langfristigen Strategie, die sich als sehr widerstandsfähig erwiesen habe. Die Aktie ist nicht nur für Dividendenjäger ein attraktives Basisinvestment. Die Stärken des Versicherers dürften bald auch die Märkte wieder zu schätzen wissen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.