Allianz-Vorstandschef Oliver Bäte ist auf der Suche nach einem preiswerten Übernahmeziel. Dafür stehen bis zum Jahr 2019 drei Milliarden Euro zur Verfügung. Bisher gab es zahlreiche Gerüchte zu möglichen Firmen, die sich der Versicherungskonzern schnappen könnte. Der neueste Kandidat passt allerdings so gar nicht in das bisherige Raster.
Komplettübernahme von Euler-Hermes im Gespräch
Laut Reuters soll sich die Allianz in Gesprächen mit dem Kreditversicherer Euler-Hermes befinden. Der DAX-Konzern besitzt bereits 63 Prozent an dem börsennotierten Unternehmen, das derzeit auf eine Marktkapitalisierung von 1,5 Milliarden Euro kommt. Die Allianz könnte sich den Rest von Euler Hermes schnappen. Ungenannte Kreise sagen, dann sei geplant, den Kreditversicherer von der Börse zu nehmen.
Euler-Hermes hat weltweit einen Marktanteil von mehr als 30 Prozent und bietet Versicherungen für Unternehmen an, die sich gegen den Zahlungsausfall eines Geschäftspartners wappnen wollen. Die Prämien stiegen bei Euler Hermes nach den zuletzt verfügbaren Daten vom Jahr 2015 um sechs Prozent auf 6,4 Milliarden Euro.
Kaufen!
Die Nachricht zur Übernahme von Euler-Hermes passt nicht in das, was der Allianz-Vorstand bisher zu dem Thema gesagt hat. Demnach ist der Konzern vor allem an einem Zukauf im Segment Schaden- und Sachversicherung interessiert. Sinn machen würde aber auch eine komplette Übernahme von Euler Hermes.
Egal wie es am Ende kommt: Die Allianz steht operativ top da und verwöhnt ihre Aktionäre derzeit mit einem Aktienrückkauf-Programm, das den Gewinn je Aktie steigen lässt. Die Bewertung ist mit einem KGV von 11 günstiger als die Peergroup (14). Die Dividendenrendite von 4,4 Prozent spricht ebenfalls für ein Investment. DER AKTIONÄR hält die Aktie vor allem für konservative Anleger für kaufenswert und gibt ein Kursziel von 220 Euro aus. Es empfiehlt sich, bei 150 Euro einen Stopp zu setzen.