Die Aktien der Versicherer verlieren seit Tagen deutlich. Dem kann sich auch der Allianz-Konzern nicht entziehen. Grund für die Kursverluste ist vor allem eine besondere Konstellation am Anleihemarkt. Das müssen Anleger jetzt wissen.
Die Zinsen für amerikanische Staatsanleihen sind zuletzt deutlich gesunken. Die Rendite zehnjähriger Papiere sank auf 2,95 Prozent und damit erstmals seit Monaten wieder unter drei Prozent. Vor vier Wochen waren es noch 3,3 Prozent. Auch die Verzinsung von Kursläufern ist gesunken, allerdings weniger stark. Das führt jedoch zu dem Effekt, dass der Abstand zwischen zwei und -zehnjährigen Anleihen gestern im Handel auf 0,14 Prozentpunkte sank. So niedrig war die Differenz zuletzt im Sommer 2007 kurz vor Ausbruch der Finanzkrise.
Anleger verlangen also für einen Kredit an den Staat mit einer Laufzeit von zwei Jahren fast so viel wie für eine Laufzeit von zehn Jahren. Sind die kurzfristigen Zinsen höher als die langfristigen spricht man von einer inversen Zinsstrukturkurve. Diese tritt meist vor Rezessionen auf. Die Allianz als Versicherer leidet besonders unter sinkenden Zinsen und der Rezessionsgefahr, denn sie verwaltet ein milliardenschweres Anleiheportfolio, dessen Wert bei geringeren Zinsen abnimmt.
Dabeibleiben
Die Talfahrt bei der Allianz geht weiter. Aktuell ringt die Aktie mit der 180,00 Euro Marke. Dort liegt auch eine wichtige Unterstützung. Fundamental ist die Aktie mit einem KGV von zehn günstig bewertet. Als Schmankerl oben drauf gibt es eine Dividendenrendite von 4,4 Prozent.
Aufgrund der unsicheren Lage am Anleihemarkt ist die Aktie für Neueinsteiger aktuell kein Kauf. Wer bereits investiert ist, bleibt aber dabei und beachtet den Stopp bei 170,00 Euro