Die Allianz-Aktie setzt ihre Erholung am Mittwoch fort – obwohl die Analysten zunehmend skeptischer werden für Deutschlands größten Versicherer.
Der Brexit wird Folgen haben für die Versicherer – da sind sich die Analysten einig. Deswegen kippen sie reihenweise ihre Kursziele. Kepler Cheuvreux sieht den fairen Wert für die Aktie nur noch bei 157 Euro nach 168 Euro. Die Aktie sei aber noch kaufenswert. Kurzfristig dürften die Gewinne der Assekuranzen nur wenig unter einem Brexit leiden, langfristig könnte aber ein noch länger bestehendes Niedrigzinsumfeld belasten, so Kepler Cheuvreux.
HSBC hat das Kursziel für die Allianz-Aktie von 164 auf 138 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf „Halten“ belassen. Die britische Investmentbank Barclays hat das Kursziel nach den jüngsten Kursverlusten bei Versicherern infolge des Brexit-Votums von 177 auf 142 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Equal Weight" belassen. Die sich verschlechternden Fundamentaldaten des Sektors ließen sie weiterhin vorsichtig agieren, insbesondere bei den britischen Lebensversicherern. Auch bei den Aktien der kontinentaleuropäischen Versicherungskonzerne bleibe sie relativ defensiv positioniert.
Halten mit Stopp bei 115 Euro
Der Allianz-Chart ist angeschlagen, das 2-Jahres-Tief bei 117,90 Euro nicht weit entfernt. Kippt die Stimmung am Markt, droht schnell ein Abrutschen unter diese Marke in Richtung 108,40 Euro, dem Tief aus dem Jahre 2013. Andererseits: Aus fundamentaler Sicht sollte mittlerweile das meiste Negative im Aktienkurs eingepreist sein. Das KGV liegt bei 9, die Dividendenrendite bei 5,5 Prozent. Investierte Anleger bleiben dabei und setzen den Stopp bei 115 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)