Die beiden tragischen Flugzeugabstürze mit Maschinen des Typs Boeing 737 Max könnten die größten europäischen Versicherer teuer zu stehen kommen. Insgesamt rechnen Experten mit bis zu 450 Millionen Dollar. Allerdings sollten die Aktionäre von Munich Re, Allianz und Co jetzt nicht panikartig die Flucht ergreifen.
Großschäden gehören zum Geschäft der Versicherungsgesellschaften dazu. So stehen die größten europäischen Versicherer in der Haftung für zwei Flugzeugabstürze mit Boeing-Maschinen. Munich Re geht davon aus, dass der Rückversicherer für Schäden von 168 Millionen Dollar aufkommen muss, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Diese Schätzung bezeichnte Finanzvorstand Christoph Jurecka als sehr konservativ.
Swiss Re rechnet demnach mit einer Zahlung von bis zu 135 Millionen Dollar; die Hannover Rück erwartet bis zu 56 Millionen Dollar. Die Allianz und die Zurich Insurance, die die D&O Versicherung für Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder abdecken, müssen sich möglicherweise auf insgesamt 91 Millionen US-Dollar einstellen.
Bloomberg Intelligence schätzt die Kosten für die Begleichung der Ansprüche der Passagiere aus den 737-Max-Abstürzen in Äthiopien und Indonesien auf mehr als eine Milliarde Dollar.
Willkommene Ruhe
Dass die Allianz-Aktie nach dem starken Anstieg in den letzten Monaten einmal durchschnaufen muss, ist normal und gesund. DER AKTIONÄR hatte erwartet, dass die Aktie bis zur Hauptversammlung steigen würde, um danach eine Pause zu nehmen. Gesagt, getan. In den nächsten Tagen wird sich recht wenig tun bei der Allianz. Sollte es aber noch einmal kräftigere Rücksetzer geben, muss man zugreifen.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Allianz.