Durch die Marktturbulenzen rund um die Deutsche Bank mussten in dieser Woche auch die Titel der Allianz ordentlich einstecken. Die charttechnische Situation hat sich etwas eingetrübt. Operativ tut sich derzeit dagegen einiges bei dem Konzern.
Bis Jahresende will die Allianz ihren 90-prozentigen Anteil an der Oldenburgischen Landesbank (OLB) entweder ganz oder teilweise verkaufen. Das Konzept, über die dort angesiedelte Allianz Bank Finanzprodukte an Kunden zu verkaufen, ging letztlich doch nicht auf. Die Beteiligung ist aktuell mit annähernd 300 Millionen Euro an der Börse bewertet. Interesse hat der US-Finanzinvestor Apollo bekundet und ausgerechnet die Commerzbank, die selbst gerade im Umbau steckt.
Digitalisierung läuft
Auch anderswo ist die Allianz nicht untätig. So haben die Münchener beim italienischen Fintech MoneyFarm zugeschlagen und sich einen Minderheitsanteil gesichert. Neben Italien ist das Unternehmen auch in Großbritannien tätig und hat derzeit annähernd 80.000 Kunden. Experten meinen, dass die Fintech-Branche in Italien dem Rest Europas deutlich hinterherhinkt. Deshalb sollten starke Wachstumsraten möglich sein, zumal die Italiener der Technologie wesentlich aufgeschlossener sind als ihre europäischen Nachbarn.
Dividende sichert ab
Mit der Beteiligung an MoneyFarm baut die Allianz das zukunftsträchtige Geschäft im Fintech-Bereich weiter aus. Dem Kurssturz der Deutsche-Bank-Aktien konnten sich auch die Titel der Allianz aber nicht entziehen. Der seit Juli gültige Aufwärtstrend wurde im Bereich 130,00 Euro nach unten verlassen. Die nächste Unterstützung wartet bei 126,50 Euro. Die Dividendenrendite von aktuell 5,7 Prozent tröstet über die Verluste hinweg, das KGV von 9 ist günstig. Der Titel ist weiterhin ein Kauf mit einem Ziel von 185,00 Euro. Den Stopp setzt DER AKTIONÄR bei 115,00 Euro.