Allianz sieht sich trotz des Ukraine-Kriegs auf Kurs zu seinem Gewinnziel für das laufende Jahr. Kein Wunder, läuft es in den meisten operativen Einheiten richtig gut. Bereits am Mittwoch hatten die Münchner mitgeteilt, dass für den Rechtsstreit in den USA weitere 1,9 Milliarden Euro zurückgestellt werden.
Der operative Gewinn soll nach 13,4 Milliarden Euro im Vorjahr weiterhin 12,4 bis 14,4 Milliarden Euro erreichen, teilte die Allianz am Donnerstag in München mit. Im ersten Quartal erzielte der Versicherer bei einem Umsatz von 44 Milliarden Euro (plus sechs Prozent) einen Gewinn von 3,2 Milliarden Euro (minus drei Prozent). Dabei steckte der Versicherer deutlich gestiegene Schäden durch Naturkatastrophen weg.
"Die Ergebnisse dieses Quartals zeigen, dass unser Geschäft erheblichen geopolitischen und wirtschaftlichen Belastungen standhalten kann", sagte Vorstandschef Oliver Bäte. Branchenexperte Philip Kett vom Analysehaus Jefferies zeigte sich von der Geschäftsentwicklung positiv überrascht.
Im Schaden- und Unfallgeschäft sank der operative Gewinn trotz der hohen Schäden im Jahresvergleich nur um neun Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Euro. In der Lebens- und Krankenversicherung verdienten die Münchner genauso viel (1,2 Milliarden Euro) wie ein Jahr zuvor.
Die Fondstöchter AGI und Pimco warfen mehr ab. Der operative Gewinn der gesamten Fondssparte legte um elf Prozent auf 831 Millionen Euro zu. Allerdings sind die Milliardenkosten für die Klagen von Großanlegern gegen AGI bei dieser Kennzahl ausgeklammert.
Die Ergebnisse der Allianz können sich sehen lassen, wäre da nicht der anhaltende Rechtsstreit in den USA. Der könnte noch eine Weile den Aktienkurs belasten, solange nicht klar ist, ob die Rückstellungen ausreichen. Allerdings war im Vorfeld ein Schaden von maximal sechs Milliarden Euro von Analysten geschätzt worden, sodass nicht mehr viel kommen sollte. Auf lange Sicht bleibt die Aktie ein Basisinvestment.
(mit Material von dpa-AFX)
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