Der Aufhänger sind die Flugdaten des Firmenjets, die Oliver Bäte schaden sollen. Die lassen den Verdacht aufkommen, der Vorstandsvorsitzende der Allianz nutze das Flugzeug zu viel und vielleicht auch widerrechtlich privat. Die „Wirtschaftswoche“ beruft sich auf mit der Sache vertraute Personen, wonach „Feinde in den oberen Etagen der Allianz“ Bäte durch die Herausgabe dieser Flugdaten „möglicherweise gar zum kurzfristigen Rücktritt“ zwingen wollen. Diese Feinde würden die eigenen Erbhöfe in Gefahr sehen, weil Bäte den Versicherungs- und Vermögensverwaltungs-Konzern gerade für das digitale Zeitalter bereit macht.
Bäte sagt im Interview mit diesem Wirtschaftsmagazin: „Wir müssen auch in Wachstum investieren.“ Mehr Spielraum für Investitionen soll auch die wichtigste europäische Landesgesellschaft, die Allianz Deutschland, bekommen. Bäte sagt: „Die Allianz Deutschland muss auch investieren können.“ Bei der Allianz Deutschland, die mit schrumpfenden Marktanteilen im Sachversicherungsgeschäft kämpft, hatte es zuletzt Kritik wegen der hohen Gewinnabführungen an die Konzernmutter gegeben, die angeblich den Spielraum einschränkten. Die Allianz übernimmt die restlichen 33,5 Prozent der irischen Tochterfirma Irish Life Holdings für 160 Millionen Euro. Medienberichten zufolge verhandelt die Allianz mit der australischen Versicherungsfirma QBE über eine Übernahme. Wie auch immer diese Verhandlungen enden, wenn der Vorstandsvorsitzende Feinde in der Firma hat, ist der künftige Erfolg des Konzerns grundsätzlich bedroht.
Zudem ist von Wachstum zunächst nichts zu sehen, wofür auch die schwierige Lage bei der Tochterfirma PIMCO verantwortlich ist. Die Zahlen sollen am Freitag, 17. Februar, vorgelegt werden. Analysten schätzen, die Gewinnspanne des Konzerns sei im vergangenen Jahr von 6,18 auf 5,34 Prozent gesunken. Der Gewinn je Aktie dürfte jedoch leicht von 14,55 auf 14,59 Euro gestiegen sein und die Dividende soll von 7,30 auf 7,39 Euro je Anteil erhöht werden.