Die Allianz stärkt ihr internationales Geschäft durch einen neuen Millionendeal. Es ist nicht die erste Übernahme des deutschen Versicherers in diesem Jahr. Auch die Konkurrenz stärkt zudem ihr Geschäft durch Übernahmen kleinerer Wettbewerber oder gar branchenfremder Unternehmen.
Die Allianz ist in Australien mit der Royal Automobile Association of South Australia (RAA) eine Partnerschaft im Wert von umgerechnet rund 392 Millionen Euro eingegangen. Die Partnerschaft umfasst den Kauf des allgemeinen Versicherungsgeschäfts der RAA und eine 20-jährige exklusive Vertriebsvereinbarung für die Produktlinien Hausrat- und Kfz-Versicherung der RAA.
Die Allianz übernimmt in diesem Zuge rund 270 RAA-Mitarbeiter, die sich dem lokalen Team der Allianz in Adelaide anschließen werden. Die Transaktion unterliegt der üblichen Zustimmung der Aufsichtsbehörden und weiterer Bedingungen. Sie wird voraussichtlich Mitte 2025 abgeschlossen sein.
Übernahmen stehen bei Versicherungen in diesem Jahr generell hoch im Kurs. So hat Allianz-Konkurrent AXA gestern die Übernahme des weltweiten Reiseversicherungsgeschäfts von American International Group (AIG) erfolgreich abgeschlossen. Das damit verbundene Bruttoprämienvolumen beläuft sich auf rund 20 Milliarden Dollar.
Konkurrent HUK Coburg wagte sich mit einer Übernahme zuletzt hingegen auf neues Terrain. Statt einen anderen Versicherer zu übernehmen, erwarb Deutschlands größte Kfz-Versicherung die Auto-Werkstattkette Pitstop. Die Coburger wollen dadurch vom reinen Versicherer zum umfassenden Serviceanbieter rund um Mobilität werden.
Die Allianz selbst schloss im März 2024 die Übernahme der italienischen Versicherungsgesellschaft Tua Assicurazioni von Generali für 280 Millionen Euro ab. Im November 2024 übernahm Allianz Direct das Versicherungsportfolio von FRIDAY in Deutschland und Frankreich sowie das Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft der Swiss-Re-Tochter iptiQ.
Nicht geklappt hat hingegen die Übernahme der Mehrheit der Anteile an der singapurischen Income Insurance. Im Juli 2024 kündigte die Allianz diese für etwa 1,5 Milliarden Euro an. Der Schritt sollte die Position der Allianz in Asien stärken, scheiterte später jedoch am Veto der singapurischen Regierung. Ganz vom Tisch ist der Deal dadurch aber noch nicht.
Die Allianz bleibt 2024 auf Expansionskurs und unterstreicht mit strategischen Partnerschaften und Übernahmen ihre globale Marktstellung. Während die erfolgreiche Integration von Unternehmen wie Tua Assicurazioni und FRIDAY das Kerngeschäft stärkt, zeigt die Partnerschaft mit der RAA in Australien die Bereitschaft, in langfristige Vertriebsmodelle zu investieren. Für Anleger bleibt die Allianz-Aktie aufgrund der attraktiven Bewertung, der hohen Dividene und der soliden Wachstumsperspektiven weiter ein attraktives Investment.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.