Der Allianz-Konzern wird am Freitag seine Bücher öffnen und die Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr präsentieren. Das Jahr 2018 war für die großen Versicherer erneut von hohen Schäden durch Naturkatastrophen geprägt. Trotzdem sollten die Münchner die "obere Hälfte der Prognose erreichen". Das stellte Finanzchef Guilio Terzariol im November in Aussicht.
Nach Einschätzung des AKTIONÄR sind fünf Kennziffern/Fakten morgen entscheidend und ein möglicher Trigger für den Aktienkurs:
1. Gewinn
"Es wäre keine Überraschung, wenn wir die obere Hälfte der Prognose erreichen", sagte damals Terzariol. Damit würde die Allianz einen operativen Gewinn zwischen 11,1 und 11,6 Milliarden Euro erzielen - und damit mindestens so viel wie im Katastrophenjahr 2017. Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg bis Mittwoch befragten Branchenexperten rechnen für 2018 im Schnitt mit 11,5 Milliarden Euro. Unter dem Strich sollten 7,55 Milliarden Euro herausspringen - elf Prozent mehr als 2017.
2. Umsatz
Hier erwarten die Analysten ein Plus von 2,5 Prozent auf 129,25 Milliarden Euro.
3. Dividende
Wie berichtet, dürfte die Allianz die Dividende im Vergleich zum Vorjahr anheben. Die Schätzungen der Analysten liegen im Schnitt bei 8,80 Euro. Im Vorjahr hatte die Allianz 8,00 Euro je Aktie ausgeschüttet.
4. Solvency-II-Quote
Auf dem Capital Markets Day im November gab Allianz-Chef Bäte das Ziel aus, dass die Eigenmittel im Verhältnis zum notwendigen Kapitalpuffer bei mindestens 180 Prozent liegen sollten. Ende des dritten Quartals waren es 229 Prozent. Je höher die Quote, desto überlebensfähiger ist eine Versicherung.
5. Ausblick
Für die Jahre 2018 bis 2021 hat sich der Vorstand zum Ziel gesetzt, den operativen Gewinn im jährlichen Schnitt um mehr als vier Prozent zu steigern. Der Gewinn je Aktie soll von 2019 bis 2021 um mehr als fünf Prozent zulegen, was am milliardenschweren Rückkauf eigener Aktien liegt. Laut Terzariol sind sechs Prozent pro Jahr möglich.
Für 2019 rechnen Analysten im Schnitt mit einem operativen Gewinn von 11,9 Milliarden Euro. Möglicherweise konkretisiert die Allianz die erwarteten Belastungen durch den Dammbruch in Brasilien.
Ausbruch?
Die Aktie der Allianz bewegt sich seit Mitte Januar seitwärts. Die Zahlen könnten der Impuls sein, um den Kurs über den Widerstand bei 188 Euro zu heben. Auf lange Sicht spielt es aber ohnehin keine Rolle, wie die Ergebnisse ausfallen. Die Allianz ist ein Basisinvestment im DAX.