Die Allianz hat versprochen, die für Übernahmen reservierten drei Milliarden Euro, an die Aktionäre auszuschütten. Bedingung ist allerdings, dass es dieses Jahr zu keinem größeren Zukauf mehr kommt. CEO Oliver Bäte betonte zuletzt, dass es am Markt aktuelle keine attraktiven Ziele geben würde. Doch nun ist der Konzern nach Medienberichten am Frankreich-Geschäft von Generali interessiert, so Reuters.
Strategisch sinnvoll, aber…
Für die Allianz würde eine Übernahme von Generali-Frankreich durchaus Sinn machen, da der Konzern große Synergien auf dem dortigen Markt heben könnte. Ohnehin will der Versicherer sein französisches Geschäft ausbauen. Mit dem Zukauf wäre die Allianz sofort unter den drei größten Anbietern bei Schaden- und Unfallversicherungen in Frankreich.
Genau das könnte aber ein Problem sein, denn selbst die Allianz hat Zweifel, ob die Aufsicht den Deal durchwinken würde. Zu groß könnten die Bedenken von Wettbewerbsverzerrungen sein. Generali-Insider sagten gegenüber der Presse zudem, dass der Konzern Frankreich nicht aufgeben werde. Beide Unternehmen haben sich zu den Plänen bisher nicht geäußert.
Ruhig bleiben
Die Märkte haben den Rückkauf eigener Aktien durch Allianz bereits eingepreist. Kommt es doch nicht wie erwartet dazu, dürfte es einen kleinen Rücksetzer bei den Papieren geben. An den grundsätzlich positiven Aussichten für die Aktie würde das aber wenig ändern. Aktionäre erhalten eine stattliche Dividendenrendite von aktuell 4,8 Prozent. Zudem ist die Allianz mit einem KGV von 10 für 2017 günstig bewertet. Gelingt der Ausbruch über den Widerstand bei 156,50 Euro, ist kurzfristig der Weg bis 160,00 Euro frei. Im Bereich 153,00 Euro schützt eine Unterstützung vor Kursverlusten.