Die französische Großbank Société Générale (SocGen) hat die Aktien der Allianz SE von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und auch das Kursziel angehoben – von 195 auf nun 215 Euro. Doch noch hängt die Aktie in einem Abwärtstrend. Wichtig wäre kurzfristig, dass eine technische Unterstützung hält.
Die Allianz zählt laut SocGen-Analyst Nick Holmes zu den größten Profiteuren eines für Versicherer insgesamt günstigen Geschäftsumfelds. Für den Versicherungssektor sprächen die abnehmenden Kapitalerfordernisse dank des Wachstums im wenig kapitalintensiven Lebensversicherungsgeschäft. Hinzu komme die hohe Profitabilität im Sach- und Unfallversicherungsgeschäft, die dank umfangreicher Kostensenkungen Bestand haben dürfte. Die verbesserte Kostenkontrolle dürfte der Versicherer auf dem Investorentag am 30. November herausstellen, was der Aktie spätestens dann einen neuen Schub geben sollte.
Weiteres Aktienrückkaufprogramm?
Die gute Kapitalgenerierung im laufenden Jahr schaffe zudem gute Voraussetzungen für weitere Aktienrückkäufe, so Holmes. Der Analyst erwartet für 2019 ein neues Aktien-Rückkaufprogramm in Höhe von zwei Milliarden Euro, sollte die Allianz bis dahin keine geeigneten Übernahmeziele finden. Noch bis Ende September läuft das derzeitige, dritte Programm.
Gemäß der Einstufung "Buy" wird die Aktie nach Einschätzung von Holmes auf Sicht von zwölf Monaten einen absoluten Gewinn (Kursentwicklung plus attraktive Dividende) von mindestens 15 Prozent aufweisen. Die Analysten der Commerzbank trauen der Allianz-Aktie sogar ein Kursziel von 235 Euro zu.
Dennoch hängt die Allianz-Aktie noch in einer technischen Widerstandszone. Erst wenn die 200-Tage-Linie (derzeit bei 189,90 Euro) überwunden wird, dürfte auch der seit Januar 2018 intakte Abwärtstrend bei etwa 195 Euro fallen. Eine technische Unterstützung liegt derzeit bei 184 Euro. Darunter bietet ein längerfristiger Aufwärtstrend noch eine Stütze. Die entsprechende Linie verläuft derzeit bei 175 Euro. Fazit: Die Allianz-Aktie ist weiterhin haltenswert. Für langfristig orientierte Anleger könnte sich auf dem ermäßigten Niveau auch ein Nachkauf lohnen.