Die verwöhnten Aktionäre der Allianz brauchten im auslaufenden Jahr starke Nerven: Die 2016 gestartete Aufwärtsbewegung fand im Frühjahr ein jähes Ende. Seitdem schwankte der Kurs stark und verlor zuletzt deutlich an Wert. Seit Jahresanfang steht ein Minus von neun Prozent zu Buche. Immerhin steht der Versicherer damit deutlich besser da als der DAX. Der Leitindex verlor im selben Zeitraum fast 18 Prozent. Die Analysten sind für die Allianz-Aktie indes überwiegend positiv gestimmt.
Von 30 Experten, die das Wertpapier covern, raten zehn dabeizubleiben. Ganze 20 würden jetzt einsteigen. Der durchschnittliche Zielkurs beträgt 216,36. Zu den Analysten auf der Käuferseite gehören auch die DZ-Banker. Ihr Kursziel beträgt 220,00 Euro. Sie erwarten, dass die Allianz 2018 mindestens die Mitte der Konzernprognose beim operativen Ergebnis von elf Milliarden Euro erreicht. Der wichtigste Treiber um die Finanzziele für 2019 bis 2021 zu erreichen, sei das Segment Schaden/Unfall. Dort wird eine auf 93 Prozent verbesserte Combined Ratio angepeilt. Das wäre knapp unter dem jetzigen Zielwert von 94 Prozent und würde bedeuten, dass die Allianz mehr durch Beiträge einnimmt, als für Schäden aufgewendet werden muss. Bei der erwarteten Gewinnentwicklung schätzen die Analysten, dass drei Prozent der eigenen Aktien zurückgekauft werden können. Das würde knapp 2,50 Milliarden Euro entsprechen.
Dividendenwert mit Potenzial
Der Korrektur seit Anfang Oktober konnte sich auch die Allianz-Aktie nicht entziehen. Im neuen Jahr sollte der Kurs aber durch weitere milliardenschwere Aktienrückkäufe gestützt werden. Für Aktionäre bietet zudem die Dividende einen Puffer für rauere Zeiten. In 2018 zahlte der Versicherer acht Euro je Aktie. Für das kommende Jahr wird mit durchschnittlich 8,80 Euro gerechnet. Auf dem derzeitigen Niveau entspräche das einer Rendite von 4,9 Prozent.
DER AKTIONÄR traut der Allianz ebenfalls noch einiges zu. Aus technischer Sicht sollte allerdings der Stopp bei 170,00 Euro beachtet werden.