Für die Allianz ist die Übernahme der britischen Liverpool Victoria Friendly Society nicht der erhoffte Milliardendeal. Zwar sucht der Konzern weiter nach geeigneten Zielen. Aber Allianz-CEO Oliver Bäte sagte bei Bekanntgabe der jüngsten Quartalszahlen auch: „Einfach nur Geld auf den Tisch legen, um etwas zu tun, das werden wir nicht machen“. Für Aktionäre ist das aber kein Beinbruch, denn bei der Allianz stimmt zurzeit einfach alles.
Die Zahlen zum zweiten Quartal schlugen mit 2,9 Milliarden operativem Ergebnis nicht nur die Analystenerwartungen von 2,4 Milliarden Euro deutlich: Wer tiefer gräbt, sieht, dass der Versicherungskonzern wieder auf vollen Touren läuft. Denn die Sparte Vermögensverwaltung mit den Töchtern Allianz Global Investors und PIMCO hat die jahrelange Durststrecke endgültig hinter sich. Alleine PIMCO sammelte mit 52 Milliarden Euro frischem Kapital bei Anlegern so viel ein, wie noch nie. Bäte nannte das Abschneiden der Allianz-Tochter „Spitzenklasse“.
PIMCO sollte ebenso wie der Gesamtkonzern weiter auf Kurs bleiben. Für das Gesamtjahr erwartet der Vorstand selbst nun ein operatives Ergebnis von mindestens 11,3 Milliarden Euro. Das wäre ein neuer Rekord.
Weg frei bis 200,00 Euro
Turnaround beim einstigen Sorgenkind und ein erwartetes Rekordjahr im Gesamtkonzern: Bei der Allianz mehren sich die positiven Zeichen. Der Aktienkurs hat noch Aufwärtspotenzial. Das zeigt sich auch charttechnisch. Der Weg bis zur psychologisch wichtigen Marke von 200,00 Euro ist frei. Eine Unterstützung liegt um 170,00 Euro.
DER AKTIONÄR rät weiterhin zum Kauf der Allianz-Aktie und hat ein Kursziel von 220,00 Euro ausgegeben. Ein Stopp sollte bei 160,00 Euro platziert werden.