Unter dem Motto „One World: Together at home“ haben im April mehr als 70 Superstars virtuelle Konzerte gespielt. Alibaba hat die Auftritte gleich auf mehreren Plattformen übertragen. Außerdem hat der chinesische Internet-Gigant auf den Trend zu Video-Konferenzen reagiert. Das Thema floriert schließlich mehr denn je – auch bei der Konkurrenz.
Jennifer Lopez, Lada Gaga, Pharell Williams, Elton John und viele mehr sind am 18. April für den guten Zweck aufgetreten. Schirmherr war unter anderem die Weltgesundheitsorganisation. Insgesamt wurden mehr als 55 Millionen Dollar zur Bekämpfung der Corona-Folgen eingespielt. Gezeigt wurden die Benefizkonzerte natürlich auf den Plattformen der US-Bigtech-Unternehmen (Amazon, Apple …). Im asiatischen Raum war Alibaba ein Partner – und streamte nach eigenen Angaben unter anderem auf seinem Videoportal Youku (Englisch), auf der Online-Ticketplattform Damai und der E-Commerce-Plattform Lazada.
Antwort auf Tencent und Co
Ebenfalls um Streaming geht es bei Video-Konferenzen. Microsoft, Alphabet und Spezialunternehmen wie Zoom verzeichnen enorme Zuwächse in diesem Bereich. In der Coronakrise versucht fast jeder Internet-Riese seine eigene Software-Lösung ins rechte Licht zu rücken. Erst am Freitag hatte Facebook zum Angriff geblasen. In China hatte Tencent bereits im Dezember 2019 seinen eigenen Dienst für Videokonferenzen gestartet. Seit diesem März ist das Programm auch international verfügbar.
Alibaba hatte bislang lediglich die Videoapp Dingtalk. Inzwischen hat der Konzern aber mit Alibaba Cloud Conference auf Tencents Vorstoß reagiert. Bis zu 500 Teilnehmer sollen pro virtueller Konferenz möglich sein.
Die Meldungen zeigen einmal mehr, dass Alibaba längst viel mehr als nur ein E-Commerce-Gigant ist. Die Konzertübertragungen dürften nicht nur dem guten Zweck gedient haben, sondern auch ein großer Marketingerfolg für alle Beteiligten gewesen sein. Die Konkurrenz zwischen Alibaba und Tencent bleibt hart. In praktisch jedem Geschäftsbereich wollen sich die beiden chinesischen Giganten Marktanteile abjagen. Das dürfte auch in den kommenden Jahren bei beiden Unternehmen zu steter Innovation und enormen Wachstum führen. Sowohl Alibaba als auch Tencent sind laufende AKTIONÄR-Empfehlungen und Teil des WANT-Index.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.